Ösophagus bis Dünndarm

Das akute Abdomen

Verfügbarkeit:

15.01.2025-14.01.2026

Punkte:

1 Punkt

Zertifizierung:

Landesärztekammer Baden-Württemberg

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Zusammenfassung

Das akute Abdomen ist eine klinische Bezeichnung für einen meist akut einsetzenden Symptomenkomplex im Bereich der Bauchhöhle, der potenziell lebensbedrohlich sein kann und einer raschen Abklärung und häufig einer notfallmäßigen Operation bedarf. Eine Leitlinie für das akute Abdomen existiert in Deutschland bisher nicht. Leitsymptome sind akut auftretende, heftige abdominelle Schmerzen, eine Abwehrspannung (welche in der Frühphase des akuten Abdomens noch nicht vorliegen muss), Darmparalyse, eine Verschlechterung des Allgemeinzustands, evtl. Fieber bis letztlich hin zu Kreislaufstörung und Schock. Ursachen des akuten Abdomens können Entzündungen, Perforationen, Koliken, Obstruktionen oder ein Ileus, Blutungen oder auch Durchblutungsstörungen sein. Die Schmerzlokalisation im Bereich des Abdomens kann bereits entsprechende Hinweise auf die jeweilige Ursache liefern. Die Diagnostik besteht aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, Urinuntersuchung sowie Labordiagnostik inkl. Blutgasanalyse, 12-Kanal-Elektrokardiogramm und Sonografie; in vielen Fällen ist zudem eine Computertomografie unumgänglich. Neben allgemeinen Therapiemaßnahmen wie Sicherstellung der Vitalfunktionen, Etablierung eines intravenösen Zugangs mit entsprechender Volumensubstitution und Kreuzen von Blutkonserven, ist in den meisten Fällen die rasche Einleitung einer kalkulierten antibiotischen Therapie geboten. Essenziell ist zudem eine adäquate analgetische Therapie. Die spezifische weitere Therapie richtet sich nach der jeweiligen Diagnose, wobei in den letzten Jahren die endoskopischen und interventionell-radiologischen Verfahren in der Therapie des akuten Abdomens immer mehr an Bedeutung gewonnen haben und so nicht in jedem Fall ein primär chirurgisches Vorgehen notwendig ist. Bei klinisch instabilen Patient*innen oder nach Diagnostik weiterhin unklarer Ätiologie des akuten Abdomens bleibt aber weiterhin die explorative Laparoskopie bzw. Laparotomie das Mittel der Wahl.
 

Autoren

Dr. Esther Anna Biesel
Prof. Dr. Hannes Philipp Neeff

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Department Chirurgie
Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg
E-Mail: esther.biesel@uniklinik-freiburg.de

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