Dickdarm bis Rektum
Divertikel und Divertikulitis: rationelles Vorgehen
Verfügbarkeit:
15.06.2024-14.06.2025
Punkte:
1 Punkt
Zertifizierung:
Landesärztekammer Baden-Württemberg
Fragebogen
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1CME Punkt
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Die akute Divertikulitis sollte bei der Differenzialdiagnose akuter Unterbauchschmerzen bedacht werden. Zur definitiven Diagnose ist neben typischer Klinik (Schmerzen – oft als „linksseitige Appendizitis“, Fieber) und erhöhten Entzündungsparametern auch eine bildgebende Darstellung der Divertikulitis durch Sonografie oder Computertomografie erforderlich. Die Therapie der Divertikulitis erfolgt stadienabhängig anhand der Typologie der Classification of Diverticular Disease (CDD). Eine unkomplizierte, nicht perforierte Divertikulitis (CDD-Typ 1) kann in der Regel ambulant – ggf. auch ohne Antibiotika-therapie – versorgt werden. Bei perforierter Divertikulitis CDD-Typ 2a/b ist eine stationäre antibiotische Therapie, eventuell auch eine Abszessdrainage erforderlich. Die freie Perforation CDD-Typ 2c1/2 erfordert in der Regel die notfallmäßige chirurgische Versorgung. Zur Rezidivprophylaxe der akuten Divertikulitis werden diätetische Maßnahmen empfohlen; der Nutzen einer medikamentösen Rezidivprophylaxe ist nicht belegt. Eine chirurgische Therapie (Sigmaresektion) sollte nicht, wie früher üblich, schematisch nach dem zweiten Divertikulitisschub indiziert werden. Nach Abzessdrainage ober bei häufigen Divertikulitisschüben kann die Operation zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Chronische Komplikationen wie Stenose oder Fistelung erfordern ebenfalls eine chirurgische Therapie.