
Ösophagus bis Dünndarm
Eosinophile Ösophagitis
Verfügbarkeit:
27.03.2025-27.03.2026
Punkte:
1 Punkt
Zertifizierung:
Landesärztekammer Baden-Württemberg

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Die eosinophile Ösophagitis (EoE) stellt eine chronische, luminale, immunvermittelte, multifaktorielle Entzündung im Gastrointestinaltrakt dar, welche wahrscheinlich einer multifaktoriellen Ätiologie (Genetik, Umweltfaktoren, Barriere-Störung, Reflux, atopische Prädisposition) unterliegt. Das charakteristische Symptom der EoE ist die Dysphagie, prädominant bei festen Speisen.
Einige Patient*innen mit EoE haben jedoch nur refluxähnliche Symptome, retrosternale Schmerzen, ein vages Gefühl der thorakalen Bedrückung und/oder eine Sofortreaktion im Ösophagus konsekutiv zur Aufnahme bestimmter Trigger-Nahrungsmittel. Eosinophile Gewebsinfiltration ist die derzeitige conditio sine qua non für die Diagnose einer EoE, aber per se nicht ein genügendes Diagnosekriterium: Eine Symptombildung im Rahmen einer ösophagealen Dysfunktion ist ebenso essenziell.
Die Schlüsselrolle des eosinophilen Granulozyten wird zunehmend hinterfragt aufgrund von Erkenntnissen aus Therapiestudien, die keinen symptomatischen Benefit trotz optimaler Eosinophilen-Suppression zeigten. Zudem wurden kürzlich EoE-Varianten beschrieben – eine immunvermittelte chronische Entzündung der Speiseröhre mit Dysphagie ohne ausreichende Eosinophilenzahl pro high power field für die klassische EoE-Diagnose.
Die ausgefeilte Anamnesetechnik und ein hoher Verdachtsindex bei Patient*innen mit atopischen Komorbiditäten bzw. einer familiären Vorgeschichte einer Dysphagie/Bolusobstruktion bleiben nach wie vor von zentraler Bedeutung für die Diagnosestellung. Ein einfaches „Nein“ als Antwort auf eine oberflächliche Befragung zur Dysphagie sollte bei Verdacht nie die Untersuchenden zufriedenstellen, sondern Anlass für eine tiefer gehende Sondierung darstellen. Denn eine chronische und sich langsam entwickelnde Symptomatik kann vom Patienten / von der Patientin oft unerkannt bleiben.
Aber auch bei der apparativen Diagnostik ist die Weitsicht des Gastroenterologen / der Gastroenterologin mit ausführlicher Betrachtung der Mukosa sowie einer guten Biopsie-Technik gefordert, kann es sich bei der EoE doch nicht selten um eine heterogen verteilte Gewebe-Infiltration handeln.