Leber und Gallenwege
J Hepatol. 2022;76(4):862–73
Updated efficacy and safety data from IMbrave150: Atezolizumab plus bevacizumab versus sorafenib for unresectable hepatocellular carcinoma
Aktualisierte Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten von IMbrave150: Atezolizumab plus Bevacizumab versus Sorafenib bei inoperablem hepatozellulärem Karzinom
Die IMbrave150-Studie zeigte, dass Atezolizumab plus Bevacizumab zu einem signifikant verbesserten Gesamtüberleben und progressionsfreien Überleben bei Patient*innen mit inoperablem hepatozellulärem Karzinom (HCC) führte im Vergleich zu Sorafenib. Die zuvor veröffentlichten Daten der Primäranalyse (nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 8,6 Monaten) wurden hier nach weiteren 12 Monaten Nachbeobachtung aktualisiert. Patient*innen mit systemisch nicht vorbehandeltem, inoperablem HCC wurden 2:1 randomisiert und erhielten in dieser offenen Phase-III-Studie 1200 mg Atezolizumab plus 15 mg/kg Bevacizumab intravenös alle 3 Wochen oder 400 mg Sorafenib zweimal täglich oral. Co-primäre Endpunkte waren Gesamt-überleben und progressionsfreies Überleben (gemäß unabhängig bewertetem RECIST 1.1) in der Intention-to-Treat (ITT)-Population. Zu den sekundären Wirksamkeitsendpunkten gehörten objektive Ansprechraten und explorative Untergrup-pen-Wirksamkeitsanalysen. Dies ist eine nachträglich aktualisierte Analyse der Wirksamkeit und Sicherheit. Von März 2018 bis Januar 2019 wurden 501 Patient*innen (ITT-Population) randomisiert einer Behandlung mit Atezolizumab plus Bevacizumab (n = 336) oder einer Behandlung mit Sorafenib (n = 165) zugeteilt. Im August 2020, nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 15,6 (Bereich 0–28,6) Monaten, betrug das mediane Gesamtüberleben 19,2 Monate (95% Konfidenzintervall [CI]: 17,0–23,7) mit Atezolizumab plus Bevacizumab und 13,4 Monate (95% CI: 11,4–16,9) mit Sorafenib (Hazard-Ratio [HR] = 0,66; 95% CI: 0,52–0,85; deskriptives p < 0,001). Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 6,9 (95% CI: 5,7–8,6) und 4,3 (95% CI: 4,0–5,6) Monate in der jeweiligen Behandlungsgruppe (HR = 0,65; 95% CI: 0,53–0,81; deskriptives p < 0,001). Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse vom Grad 3/4 traten bei 143 (43%) von 329 und 72 (46%) von 156 sicherheitsrelevanten Patient*innen in der jeweiligen Gruppe auf und behandlungsbedingte Ereignisse vom Grad 5 traten bei 6 (2%) bzw. 1 (< 1%) Patient*innen auf.
Nach längerer Nachbeobachtung behielt Atezolizumab plus Bevacizumab klinisch bedeutsame Überlebensvorteile gegenüber Sorafenib und hatte ein Sicherheitsprofil, das mit der Primäranalyse übereinstimmte.