Ösophagus bis Dünndarm

Am J Gastroenterol. 2023;118(5):794−801

Ambulatory pH-impedance findings confirm that grade B esophagitis provides objective diagnosis of gastroesophageal reflux disease

Visaggi P, Del Corso G, Gyawali CP, Ghisa M, Baiano Svizzero F, Stefani Donati D, Venturini A, Savarino V, Penagini R, Zeki S, Bellini M, Savarino EV, de Bortoli N

Ambulante pH-Impedanz-Befunde bestätigen, dass Ösophagitis Grad B eine objektive Diagnose einer gastroösophagealen Refluxkrankheit ermöglicht

Der Lyon-Konsensus-Beschluss legt fest, dass eine Ösophagitis vom Grad C/D (Los Angeles [LA]-Klassifikation) oder eine Säureexpositionszeit (acid exposure time; AET) von > 6% bei der Impedanz-pH-Überwachung (MII-pH) für eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) entscheidend ist. Ziel dieser Studie war es, die Gruppe von Patient*innen mit objektiver GERD unter symptomatischen Patient*innen mit Ösophagitis der LA-Grade A, B und C mittels Endoskopie zu charakterisieren. Hierzu wurden demografische Daten, klinische Daten, Endoskopiebefunde und das objektive Ansprechen auf Protonenpumpeninhibitoren von symptomatischen Patient*innen aus 2 tertiären Zentren erhoben. Zu den MII-pH-Parametern zählten die nächtliche Ausgangsimpedanz und der Post-Reflux-Schluck-induzierte-peristaltische-Wellen-Index. Der objektive GERD-Nachweis wurde zwischen den LA-Klassen verglichen. Von 155 Patient*innen (LA-Grad A: 74 Patient*innen, B: 61 Patient*innen und C: 20 Patient*innen) waren Demografie und Symptomausprägung in allen LA-Graden ähnlich. AET > 6% wurde bei 1,4%, 52,5% bzw. 75% in den LA-Klassen A, B und C beobachtet. Unter Verwendung zusätzlicher MII-pH-Metriken hatten weitere 16,2% bei LA-Klasse-A- und 47,5% bei LA-Klasse-B-Ösophagitis einen AET von 4–6% mit einer niedrigen mittleren nächtlichen Grundimpedanz und einem Post-Reflux-Schluck-induzierten-peristaltischen-Wellen-Index; es gab keinen weiteren Zuwachs an Patient*innen, wenn man die Anzahl der Reflux-Episoden oder Symptom-Reflux-Assoziationsanalysen heranzog. Verglichen mit Ösophagitis Grad C (100% schlüssige GERD basierend auf endoskopischen Befunden) hatten 100% der Patient*innen mit Grad-B-Ösophagitis ebenfalls eine objektive GERD, aber nur 17,6% mit LA-Grad-A-Ösophagitis (p < 0,001 im Vergleich zu beiden). Die Reaktion auf den Protonenpumpeninhibitor war zwischen den LA-Klassen B und C vergleichbar (74% bzw. 70%), in der LA-Klasse A jedoch gering (39%, p < 0,001).

Die Studie konnte zeigen, dass bereits eine Ösophagitis Grad B die objektive Diagnose der gastroösophagealen Refluxkrankheit stützt. Die Konsequenz hieraus wäre, dass nur noch im Fall eines Reflux Grad A eine weitergehende Diagnostik mittels Impedanz-pH-Überwachung nötig wäre zur weiteren Abklärung.

Prof. Dr. N. de Bortoli, Gastroenterology Unit, Department of Translational Research and New Technologies in Medicine and Surgery, University of Pisa, Pisa, Italien, E-Mail: nicola.debortoli@unipi.it

DOI: 10.14309/ajg.0000000000002173

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