Ösophagus bis Dünndarm
Am J Gastroenterol. 2023;118(5):794−801
Ambulatory pH-impedance findings confirm that grade B esophagitis provides objective diagnosis of gastroesophageal reflux disease
Ambulante pH-Impedanz-Befunde bestätigen, dass Ösophagitis Grad B eine objektive Diagnose einer gastroösophagealen Refluxkrankheit ermöglicht
Der Lyon-Konsensus-Beschluss legt fest, dass eine Ösophagitis vom Grad C/D (Los Angeles [LA]-Klassifikation) oder eine Säureexpositionszeit (acid exposure time; AET) von > 6% bei der Impedanz-pH-Überwachung (MII-pH) für eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) entscheidend ist. Ziel dieser Studie war es, die Gruppe von Patient*innen mit objektiver GERD unter symptomatischen Patient*innen mit Ösophagitis der LA-Grade A, B und C mittels Endoskopie zu charakterisieren. Hierzu wurden demografische Daten, klinische Daten, Endoskopiebefunde und das objektive Ansprechen auf Protonenpumpeninhibitoren von symptomatischen Patient*innen aus 2 tertiären Zentren erhoben. Zu den MII-pH-Parametern zählten die nächtliche Ausgangsimpedanz und der Post-Reflux-Schluck-induzierte-peristaltische-Wellen-Index. Der objektive GERD-Nachweis wurde zwischen den LA-Klassen verglichen. Von 155 Patient*innen (LA-Grad A: 74 Patient*innen, B: 61 Patient*innen und C: 20 Patient*innen) waren Demografie und Symptomausprägung in allen LA-Graden ähnlich. AET > 6% wurde bei 1,4%, 52,5% bzw. 75% in den LA-Klassen A, B und C beobachtet. Unter Verwendung zusätzlicher MII-pH-Metriken hatten weitere 16,2% bei LA-Klasse-A- und 47,5% bei LA-Klasse-B-Ösophagitis einen AET von 4–6% mit einer niedrigen mittleren nächtlichen Grundimpedanz und einem Post-Reflux-Schluck-induzierten-peristaltischen-Wellen-Index; es gab keinen weiteren Zuwachs an Patient*innen, wenn man die Anzahl der Reflux-Episoden oder Symptom-Reflux-Assoziationsanalysen heranzog. Verglichen mit Ösophagitis Grad C (100% schlüssige GERD basierend auf endoskopischen Befunden) hatten 100% der Patient*innen mit Grad-B-Ösophagitis ebenfalls eine objektive GERD, aber nur 17,6% mit LA-Grad-A-Ösophagitis (p < 0,001 im Vergleich zu beiden). Die Reaktion auf den Protonenpumpeninhibitor war zwischen den LA-Klassen B und C vergleichbar (74% bzw. 70%), in der LA-Klasse A jedoch gering (39%, p < 0,001).
Die Studie konnte zeigen, dass bereits eine Ösophagitis Grad B die objektive Diagnose der gastroösophagealen Refluxkrankheit stützt. Die Konsequenz hieraus wäre, dass nur noch im Fall eines Reflux Grad A eine weitergehende Diagnostik mittels Impedanz-pH-Überwachung nötig wäre zur weiteren Abklärung.