Ösophagus bis Dünndarm

N Engl J Med. 2024;390(24):2252–63

Eosinophil depletion with benralizumab for eosinophilic esophagitis

Rothenberg ME, Dellon ES, Collins MH, Bredenoord AJ, Hirano I, Peterson KA, Brooks L, Caldwell JM, Fjällbrant H, Grindebacke H, Ho CN, Keith M, McCrae C, Sinibaldi D, White WI, Datto CJ; MESSINA Trial Investigators

Depletion der Eosinophilen mit Benralizumab bei eosinophiler Ösophagitis


Hintergrund: Benralizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der auf die Depletion der Eosinophilen und gegen die α-Kette des Interleukin-5-Rezeptors (IL-5Rα) gerichtet ist. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Benralizumab bei Patient*innen mit eosinophiler Ösophagitis (EoE) sind nicht bekannt.
Methoden: In einer multizentrischen, doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie verteilte das Autorenteam Patient*innen im Alter von 12–65 Jahren mit symptomatischer und histologisch aktiver EoE im Verhältnis 1:1 auf 2 Gruppen, die alle 4 Wochen entweder subkutan Benralizumab (30 mg) oder Placebo erhielten. Die 2 primären Wirksamkeitsendpunkte waren histologisches Ansprechen (≤ 6 Eosinophile pro hochauflösendem Gesichtsfeld) und eine Veränderung gegenüber dem Ausgangswert im Score des Dysphagia Symptom Questionnaire (DSQ; Bereich: 0–84, wobei höhere Werte für eine häufigere oder schwerere Dysphagie stehen) in Woche 24.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 211 Patient*innen randomisiert: 104 wurden der Benralizumab-Gruppe und 107 der Placebo-Gruppe zugewiesen. In Woche 24 war bei mehr Patient*innen unter Benralizumab ein histologisches Ansprechen zu verzeichnen als unter Placebo (87,4% vs. 6,5%; Differenz: 80,8 Prozentpunkte; 95% Konfidenzintervall [CI]: 72,9–88,8; p < 0,001). Allerdings gab es beim DSQ Score zwischen den beiden Gruppen keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Veränderung gegenüber dem Ausgangswert (Differenz der Mittelwerte der kleinsten Quadrate: 3,0 Punkte; 95% CI: -1,4–7,4; p = 0,18). Zwischen den Gruppen war kein wesentlicher Unterschied in der Veränderung gegenüber dem Ausgangswert beim Eosinophilic Esophagitis Endoscopic Reference Score festzustellen. Mit diesem Score werden Auffälligkeiten bei der Endoskopie beurteilt. Unerwünschte Ereignisse wurden bei 64,1% der Patient*innen in der Benralizumab-Gruppe und 61,7% in der Placebo-Gruppe berichtet. Es gab keine Studienabbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen.

Schlussfolgerungen: In dieser Studie zu Patient*innen im Alter von 12–65 Jahren mit eosinophiler Ösophagitis kam es in der Benralizumab-Gruppe bei signifikant mehr Patient*innen zu einem histologischen Ansprechen (≤ 6 Eosinophile pro hochauflösendem Gesichtsfeld) als in der Placebo-Gruppe. Unter der Behandlung mit Benralizumab traten aber nicht weniger oder weniger schwerwiegende Dysphagie-Symptome auf als unter Placebo.

M.E. Rothenberg, Division of Allergy and Immunology, University of Cincinnati College of Medicine, Cincinnati Children’s Hospital Medical Center, Cincinnati, OH, USA, E-Mail: marc.rothenberg@cchmc.org

DOI: 10.1056/nejmoa2313318

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Ösophagus bis Dünndarm

Stressulkusprophylaxe bei invasiver Beatmung

N Engl J Med. 2024;391(1):9–20

Weitere Artikel zum Thema