Ösophagus bis Dünndarm
Gastroenterology. 2024;166(4):605–19
Global prevalence of Helicobacter pylori infection and incidence of gastric cancer between 1980 and 2022
Globale Prävalenz der Helicobacter-pylori-Infektion und Inzidenz von Magenkarzinomen zwischen 1980 und 2022
Ziel dieser Studie war es, den Trend der weltweiten Prävalenz von Helicobacter-pylori-Infektionen bei Erwachsenen sowie bei Kindern und Jugendlichen zu bewerten und den Zusammenhang mit der Inzidenz von Magenkarzinomen aufzuzeigen. Es wurde eine systematische Überprüfung und Metaanalyse durchgeführt, um die Gesamtprävalenz zu berechnen, angepasst durch eine multivariate Meta-Regressionsanalyse. Die Inzidenzraten von Magenkarzinomen wurden aus der Global Burden of Disease Study und der Krebsinzidenz auf 5 Kontinenten abgeleitet. Von den 16.976 überprüften Artikeln kamen 1748 Artikel aus 111 Ländern für die Analyse infrage. Die globale Prävalenz von H. pylori ist bei Erwachsenen von 52,6% (95% Konfidenzintervall [CI]: 49,6–55,6%) vor 1990 auf 43,9% (95% CI: 42,3–45,5%) im Zeitraum von 2015 bis 2022 gesunken. Im Zeitraum von 2015 bis 2022 lag sie bei Kindern und Jugendlichen jedoch immer noch bei 35,1% (95% CI: 30,5–40,1%). Trendanalysen und multivariate Regressionsanalysen zeigten, dass die weltweite Prävalenz von H. pylori in den letzten 3 Jahrzehnten bei Erwachsenen um 15,9% zurückgegangen ist (95% CI: -20,5% bis -11,3%), nicht jedoch bei Kindern und Jugendlichen. Bei Erwachsenen im Westpazifik, in Südostasien und in Afrika wurde eine signifikante Verringerung der H. pylori-Prävalenz beobachtet. Allerdings war die H. pylori-Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen in keiner Region der Weltgesundheitsorganisation signifikant verringert. Die Inzidenz von Magenkarzinomen ist weltweit und in verschiedenen Ländern, in denen die Prävalenz von H. pylori-Infektionen zurückgegangen ist, ebenfalls zurückgegangen.
Die weltweite Prävalenz von Helicobacter-pylori-Infektionen ist in den letzten 3 Jahrzehnten bei Erwachsenen zurückgegangen, nicht jedoch bei Kindern und Jugendlichen. Die Ergebnisse ließen die Hypothese aufkommen, dass das Bestreben der öffentlichen Gesundheit, die Prävalenz von H. pylori zu reduzieren, als Strategie zur Reduktion der Magenkarzinominzidenz in der Bevölkerung in groß angelegten klinischen Studien bestätigt werden sollte.