Ösophagus bis Dünndarm

Nat Med. 2024;30(11):3250–60

Gastric cancer prevention by community eradication of Helicobacter pylori: A cluster-randomized controlled trial

Pan KF, Li WQ, Zhang L, Liu WD, Ma JL, Zhang Y, Ulm K, Wang JX, Zhang L, Bajbouj M, Zhang LF, Li M, Vieth M, Quante M, Wang LH, Suchanek S, Mejías-Luque R, Xu HM, Fan XH, Han X, Liu ZC, Zhou T, Guan WX, Schmid RM, Gerhard M, Classen M, You WC

Magenkarzinom-Prävention durch eine Helicobacter-pylori-Eradikation in der Bevölkerung: eine clusterrandomisierte kontrollierte Studie

Das Magenkarzinom ist eine der häufigsten krebsbedingten Todesursachen in China. Helicobacter pylori betrifft mehr als 40% der Weltbevölkerung und stellt daher einen wesentlichen Risikofaktor für ein Magenkarzinom dar. Frühere klinische Studien lassen darauf schließen, dass die Eradikation von H. pylori das Risiko, an einem Magenkarzinom zu erkranken, verringern könnte. Dies muss allerdings noch mit einem bevölkerungsbasierten Ansatz bestätigt werden. Die Autor*innen führten eine gemeindebasierte, clusterrandomisierte, kontrollierte, interventionelle Überlegenheitsstudie in Linqu County in China durch. Dabei wurden Personen, die mittels 13C-Atemtest positiv auf H. pylori getestet wurden, nach dem Zufallsprinzip entweder (1) einer 10-tägigen H.-pylori-Vierfachtherapie (bestehend aus 20 mg Omeprazol, 750 mg Tetrazyklin, 400 mg Metronidazol und 300 mg Bismutcitrat) oder (2) einer Behandlung zur Linderung der Symptome mit einer Einzel-Tagesdosis Omeprazol und Bismutcitrat zugewiesen. Negativ auf H. pylori getestete Personen erhielten keine Behandlung. Als primärer Endpunkt wurde die Inzidenz des Magenkarzinoms untersucht. Insgesamt wurden 180.284 geeignete Personen aus 980 Dörfern eingeschlossen und 11,8 Jahre lang nachbeobachtet. In Summe wurden 1035 Fälle eines inzidenten Magenkarzinoms dokumentiert. Bei den Personen, die eine H.-pylori-Therapie erhielten, zeigte sich in den Intention-to-Treat-Analysen (Hazard-Ratio [HR] = 0,86; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,74–0,99) ein geringfügiger Rückgang der Magenkarzinom-Inzidenz, wobei der Effekt nach einer erfolgreichen H.-pylori-Eradikation (HR = 0,81; 95% CI: 0,69–0,96) stärker war als nach Therapieversagen. Bei 1345 Teilnehmer*innen wurden während der 10-tägigen Behandlung moderate Nebenwirkungen berichtet. Die Autor*innen beobachteten keine schwerwiegenden, unerträglichen Nebenwirkungen während der Behandlung und der Nachbeobachtung.

Diese Erkenntnisse weisen auf das Potenzial von Massen-Screenings und die Eradikation von Helicobacter pylori als Maßnahme der öffentlichen Gesundheitspolitik zur Prävention des Magenkarzinoms hin.

K.-F. Pan oder W.-Q. Li, State Key Laboratory of Holistic Integrative Management of Gastrointestinal Cancers, Beijing Key Laboratory of Carcinogenesis and Translational Research, Department of Cancer Epidemiology, Peking University Cancer Hospital & Institute, Peking, China, E-Mail: pan-kf@263.net oder E-Mail: wenqing_li@bjmu.edu.cn

oder

M. Gerhard, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Immunologie, TUM School of Medicine and Health, München, E-Mail: markus.gerhard@tum.de

oder

W.-C. You, Key Laboratory of Carcinogenesis and Translational Research (Ministry of Education), Department of Cancer Epidemiology, Peking University Cancer Hospital & Institute, Peking, China, E-Mail: weichengyou2022@outlook.com

DOI: 10.1038/s41591-024-03153-w

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