Leber und Gallenwege

Akute und chronische Hepatitis-E-Virusinfektion

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Zusammenfassung

Die Hepatitis-E-Virus (HEV)-Infektion stellt mittlerweile die zweithäufigste Ursache für eine akute Virushepatitis in Deutschland dar. Hierbei spielt insbesondere der in Europa vorherrschende Genotyp 3 eine wichtige Rolle, der als Zoonose vor allem durch unzu-reichend gegartes Fleisch übertragen wird. Einer Übertragung über Transfusion von Blutprodukten wird in Deutschland seit dem 01.01.2020 mittels routinemäßiger Testung auf eine HEV-Kontamination entgegengewirkt. In den vergangenen Jahren zeigte sich die Seroprävalenz rückläufig, wohingegen die Fallzahlen weiter anstiegen, was auf eine vermehrte Diagnostik zurückzuführen ist. Akute HEV-Infektionen verlaufen in der Regel asymptomatisch. In diesen Fällen ist keine spezifische Therapie indiziert. Fulminante Verläufe mit Entstehung eines akut-auf-chronischen Leberversagens (ACLF) können jedoch bei Menschen höheren Alters oder mit vorbestehender Lebererkrankung sowie bei schwangeren Frauen beobachtet werden. In letzterem Fall liegt meistens eine Infektion mit dem HEV-Genotyp 1 vor. Bei diesen fulminanten Verläufen besteht in Einzelfällen die Indikation eine antivirale Therapie einzuleiten. Interessanterweise kann es bei immunsupprimierten Patienten zur Entstehung einer chronischen Infektion kommen. Therapie der Wahl ist in diesen Fällen die primäre Reduktion der Immunsuppression und ggf. die Einleitung einer antiviralen Therapie. Die Prophylaxe der HEV-Infektion besteht aus hygienischen Maßnahmen sowie dem ausreichenden Garen von Fleisch über 71 °C. Bislang ist ein Impfstoff nur in China zugelassen; dieser ist in Europa jedoch nicht verfügbar.

FGK 2/21

Autoren

Dr. Hendrik Luxenburger 1,2, PD Dr. Dominik Bettinger 1,3
1 Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg;
2 IMM-PACT, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg;
3 Berta-Ottenstein-Programm, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Dr. H. Luxenburger
PD Dr. D. Bettinger*

Klinik für Innere Medizin II
Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg
*Korrespondierender Autor