
Verfügbarkeit: | 15.09.2022 - 14.09.2023 |
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Punkte: | mit 1 Punkt durch die Landesärztekammer Baden-Württemberg zertifiziert |
Autoren
Dr. Lena Sophie Mayer
Prof. Dr. Peter Hasselblatt*
Klinik für Innere Medizin II
Gastroenterologie, Hepatologie,
Endokrinologie und Infektiologie
Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg
*Korrespondierender Autor
Zusammenfassung
Viele Patient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) unter remissionserhaltender Therapie wünschen eine Therapiedeeskalation, die Evidenzlage bezüglich des Absetzens oder bezüglich einer möglichen Dosisreduktion ist aktuell aber noch schwach. In Abhängigkeit des jeweiligen Medikaments liegt die Rezidivrate in der Therapiepause nach 2 Jahren bei ca. 30 bis > 50%, eine nicht evidenzbasierte Therapie sollte beendet werden.
Weiterhin sollte bei Notwendigkeit einer Therapieeskalation die Fortführung vorbestehender Therapien kritisch hinterfragt werden, eine Mesalazintherapie sollte in der Regel aber fortgeführt werden, da ihr protektive Effekte in Bezug auf eine mögliche Karzinomentstehung zugeschrieben werden. Immunmodulatoren schützen vor der Entstehung von Anti-Drug-Antikörpern (ADA) gegen Biologika; so ist eine Kombinationstherapie insbesondere bei Einsatz von Infliximab sowie bei Wiedereinstellen auf einen Anti-Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Antikörper bei Nachweis von ADA sinnvoll. Dabei ist eine Dosisreduktion des Immunmodulators aber häufig möglich. Bei anhaltender Remission kann keine allgemeine Empfehlung für das Absetzen von Immunmodulatoren und Biologika gegeben werden. Hier kann die Anwendung von Risikoscores bei der Entscheidung hilfreich sein. Ein engmaschiges klinisches und laborchemisches Monitoring während der Therapiepause ist empfehlenswert. Bei Auftreten von Rezidiven ist bei erneuter Therapieeinleitung mit Immunmodulatoren und Biologika meistens ein gutes Ansprechen zu erwarten.
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