Ösophagus bis Dünndarm

Gastritis

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Zusammenfassung

Der Begriff der Gastritis wird im klinischen Alltag von Patienten, Klinikern, Endoskopikern und Pathologen vielfältig und in verschiedenen Bedeutungen verwendet. Wichtig ist es, eine klare Einteilung der Gastritis auf histologischer und ätiologischer Basis vorzunehmen und dementsprechend eine kausale Therapie einzuleiten, wenn dies aufgrund der Symptomatologie oder der Risikokonstellation geboten ist. Die häufige klinische Verwendung als allgemeiner Begriff sollte eingeschränkt und durch spezifischere Begriffe wie Dyspepsie (Symptomatologie) oder erosive Schleimhautveränderungen (Endoskopie) ersetzt werden. In Befunden, Überweisungsscheinen, Entlassbriefen und Therapieempfehlungen sollte darauf geachtet werden, eine genaue begriffliche Definition einzuhalten. In den westlichen Industrieländern nimmt die zuvor überwiegende B-Gastritis durch Helicobacter-pylori-Infektion in ihrer Häufigkeit ab. Dagegen nimmt die C-Gastritis durch Medikamente und Genussmittel an Bedeutung zu. Das Management ist wesentlich von der Genese, den klinischen Beschwerden und der Risikokonstellation des individuellen Patienten abhängig. Ein wichtiger Faktor sind schließlich die Folgezustände der Gastritis in Form von Atrophie und intestinaler Metaplasie und deren Bedeutung als mögliche Vorstufen des Magenkarzinoms. Hier gibt es unterschiedliche Einstufungen, die über Scoring-Systeme das poten-zielle Risiko abschätzen. Damit soll eine individuelle Vorsorgestrategie für den einzelnen Patienten erzielt werden. Die Rolle der intestinalen Metaplasie ist weiterhin nicht klar einzuordnen. Während sie in der Vergangenheit häufig als harmlose Anpassungserscheinung der Magenschleimhaut an den chronischen Reiz- und Entzündungszustand gesehen wurde, wird sie zunehmend als chronische Veränderung mit einem Potenzial zur Dysplasie bzw. intraepithelialen Neoplasie und damit als Vorstufe zu einer Neoplasie (Magenkarzinom vom intestinalen Typ) betrachtet. Hier ist es wichtig eine klare Risikobewertung aus Familienanamnese, endoskopischem Befund und Histologie für den einzelnen Patienten vorzunehmen.

FGK 1/21

Autoren

Prof. Dr. Hans-Dieter Allescher
Zentrum für Innere Medizin,
Gastroenterologie, Hepatologie, Stoffwechsel und Nephrologie
Klinikum Garmisch-Partenkirchen GmbH
Auenstr. 6
82467 Garmisch-Partenkirchen