Pankreas

Gastroenterology. 2022;162(2):509–20.e7

Changes in metabolic syndrome status are associated with altered risk of pancreatic cancer: A nationwide cohort study

Park JH, Han K, Hong JY, Park YS, Hur KY, Kang G, Park JO

Assoziation zwischen Modifikationen eines metabolischen Syndroms und dem Risiko für Pankreaskarzinome: eine landesweite Studie aus Korea

Ein metabolisches Syndrom (MetS) ist zwar reversibel, der Einfluss von Veränderungen der metabolischen Erkrankung auf das Risiko an einem Pankreaskarzinom zu erkranken ist aber unbekannt. Um Assoziationen zwischen Verläufen eines MetS und dem Pankreaskarzinomrisiko zu bestimmen, wurde eine landesweite Studie in Korea durchgeführt. Es wurden 8.203.492 Erwachsene ohne Tumorerkrankung eingeschlossen, die zwischen 2009 und 2012 zwei aufeinanderfolgende Vorsorgeuntersuchungen im Abstand von 2 Jahren erhalten hatten. Die Patient*innen wurden bis 2017 nachbeobachtet. Ein MetS war durch das Vorliegen von 3 seiner 5 Komponenten definiert, die während der Vorsorgeuntersuchungen erfasst wurden. Die Patient*innen wurden in 4 Gruppen eingeteilt: ohne MetS, mit Verbesserung eines vorbestehenden MetS, mit neu aufgetretenem MetS oder mit persistierendem MetS. Das Tumorrisiko wurde mittels multivariabler Cox-Regressionsanalyse berechnet. Während der Nachbeobachtungszeit von 40.464.586 Personenjahren (im Median 5,1 Jahre) entwickelten 8010 Patient*innen ein Pankreaskarzinom. Im Vergleich zur Gruppe ohne MetS war das Pankreaskarzinomrisiko nach Anpassung für mögliche andere Einflussgrößen in der Gruppe mit persistierendem MetS am höchsten (Hazard-Ratio [HR] = 1,3; 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,23–1,37), gefolgt von der Gruppe mit neu aufgetretenem MetS (HR = 1,17; 95% CI: 1,09–1,25) bzw. der Gruppe mit ausgeheiltem MetS (HR = 1,12; 95% CI: 1,04–1,21). Das Risiko in der Gruppe mit ausgeheiltem MetS war signifikant geringer als in der Gruppe mit persistierendem MetS (p < 0,001). Die Assoziation zwischen einem MetS und dem Pankreaskarzinomrisiko wurde nicht durch das Geschlecht oder das Vorliegen einer Adipositas beeinflusst.

In dieser landesweiten Studie aus Korea konnte gezeigt werden, dass bei Patient*innen mit gebessertem metabolischem Syndrom (MetS) im Vergleich zu solchen mit persistierendem MetS das Risiko an einem Pankreaskarzinom zu erkranken verringert war. Das Pankreaskarzinomrisiko könnte somit durch eine Behandlung des MetS günstig beeinflusst werden.

Dr. Dr. J.O. Park oder Dr. Dr. J.Y. Hong, Division of Hematology-Oncology, Department of Medicine, Samsung Medical Center, Sungkyunkwan University School of Medicine, Seoul, Südkorea,
E-Mail: oncopark@skku.edu
oder
E-Mail: hongjungyong@naver.com

DOI: 10.1053/j.gastro.2021.09.070

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