Wissenschaftspreise: Förderung durch die Falk Foundation
Die Falk Foundation fördert mit mehreren Wissenschaftspreisen das Engagement meist junger Forscher*innen auf dem Gebiet der Verdauungs- und Stoffwechselmedizin – ganz im Sinne des eigenen Leitsatzes „Wissen bewegt“ und leistet somit auch einen Beitrag für mehr Innovation, für mehr Leben.
Wissenschaftspreise in Deutschland
Ludwig-Demling-Forschungspreis
Alle drei Jahre wird der Ludwig-Demling-Forschungspreis im Rahmen der Jahresfeier der Deutschen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) verliehen. Mit 25.000 Euro werden klinische Forschungsprojekte auf dem Gebiet chronisch entzündlicher Darmerkrankungen unterstützt.
Der Internist Prof. Dr. Ludwig Demling (1921−1995) war in seiner Funktion als Direktor der Medizinischen Klinik der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen Pionier und früher Schrittmacher in der modernen Endoskopie: Als erster Mediziner führte er die endoskopische Polypektomie durch und entwickelte die Gallengangsspiegelung.
2009
Leipzig: Dr. Raja Atreya
2012
Hamburg: Prof. Dr. Andre Franke
2015
Berlin: Dr. Carsten Posovszky, Ulm
2019
Wiesbaden: Dr. Elena Sonnenberg, Berlin
2023
Dr. Angeliki Pappa, Aachen
Wolfgang-Gerok-Preis
Preisverleihung des Wolfgang-Gerok-Preises anlässlich der XX. Gastroenterologie-Seminarwoche Titisee
(24. – 28. Mai 2024):
Preisträger: Prof. Dr. Detlef Schuppan (Mainz)
Ab 2022 wird alle zwei Jahre der Wolfgang-Gerok-Preis während der Gastroenterologie-Seminarwoche in Titisee verliehen. Mit 10.000 Euro werden außerordentliche Leistungen in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der klinischen Hepatologie national gewürdigt.
Zum Preiskomitee des Wolfgang-Gerok-Preises gehören:
• Prof. Dr. Robert Thimme, Freiburg
• Prof. Dr. Ulrich Beuers, Amsterdam
• Dr. Darius Moradpour, Lausanne
• Prof. Dr. Britta Siegmund, Berlin
Prof. Dr. Wolfgang Gerok (1926−2021) war von 1968 bis 1994 Ordinarius für den Lehrstuhl für Innere Medizin an der Universitätsklinik in Freiburg. Den Schwerpunkt seiner Lehr- und Forschungstätigkeiten bildete bereits früh der Leberstoffwechsel. Gerok war zudem Gründungsmitglied der Falk Foundation und langjähriges Vereinsmitglied.
2022
Titisee: Prof. Dr. Stephan Urban, Heidelberg
2024
Titisee: Prof. Dr. Detlef Schuppan, Mainz
Adolf-Kußmaul-Preis
Für seine wissenschaftliche Arbeit zur Rolle von Mukosa-assoziierten invarianten T-Zellen beim hepatozellulären Karzinom wurde Dr. Benjamin Ruf, Leiter der Arbeitsgruppe Tumor-Immun-Mikroenvironment am M3 Forschungszentrum (Malignom, Metabolom und Mikrobiom) des Universitätsklinikum Tübingen, mit dem Adolf-Kußmaul-Preis 2024 ausgezeichnet. Er nahm den von der Falk Foundation e.V. gestifteten und mit 5.000 Euro dotiereten Preis während der 34. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie in Stuttgart entgegen.
Der Adolf-Kußmaul-Preis wird seit 1991 jährlich anlässlich der Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie in Tübingen verliehen. Mit einer Dotierung von 5000 Euro werden herausragende Originalarbeiten auf dem Gebiet der Gastroenterologie und Hepatologie ausgezeichnet. Die Bewerber*innen dürfen nicht älter als 40 Jahre alt sein.
Der badische Internist Dr. Adolf Kußmaul (1822−1902) gehörte zu den Wegbereitern der modernen Gastroenterologie, insbesondere der Endoskopie. Er führte die Magenpumpe zur Behandlung der Magenausgangsstenose ein und untersuchte weltweit erstmals Speiseröhre und Magen mit dem Endoskop.
2010
Bruchsal: PD Dr. Henning Schulze-Bergkamen, Heidelberg
2011
Tübingen: PD Dr. Jan Wehkamp, Stuttgart
2012
Freiburg: Dr. Anita Pathil-Warth, Heidelberg
2013
Stuttgart: PD Dr. Ruben R. Plentz, Tübingen
2014
Ulm: PD Dr. Alexander Kleger, Ulm
2015
Freiburg: Dr. Ramona Paulina Rudalska, Tübingen
2016
Karlsruhe: Dr. Tobias Böttler, Freiburg
2017
Ludwigsburg: Dr. Arthur Schmidt
2018
Mannheim: Dr. Tianzuo Zhan, Mannheim
2019
Tübingen: PD Dr. Benjamin M. Walter, Ulm
2020 + 2021
keine Preisverleihung
2022
Bruchsal: Dr. Meike Hohwieler, Ulm
2023
Ludwigsburg: PD Dr. Dominik Bettinger, Freiburg
2024
Stuttgart: Dr. Benjamin Ruf, Tübingen
Thannhauser-Medaille / Thannhauser-Preis
Übergabe des Thannhauser-Preises 2023 an Prof. Dr. Sebastian Zundler durch den Kongresspräsidenten der DGVS, Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (rechts) und Dr. Lara Gnügge für die Falk Foundation e.V. (links).
Für seine herausragende Forschungsarbeit zu den pathophysiologischen Hintergründen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) ist Prof. Dr. Sebastian Zundler, Universitätsklinikum Erlangen, mit dem Thannhauser-Preis der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) ausgezeichnet worden.
Bereits seit 1969 verleiht die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) die Thannhauser-Medaille für weltweit anerkannte wissenschaftliche Leistungen in der universitären Medizin. Darüber hinaus stiftet die Falk Foundation seit 1973 den Thannhauser-Preis, der mit 20.000 Euro dotiert ist, für wegweisende Arbeit in der Verdauungs- und Stoffwechselmedizin. Preis und Medaille werden alle zwei Jahre alternierend anlässlich der Jahrestagung der DGVS übergeben.
Der Mediziner und Chemiker Dr. Siegfried Thannhauser (1885−1962) war vier Jahre lang Direktor der Universitätsklinik Freiburg. Ab 1935 lebte und arbeitete er im Exil in Boston. Thannhauser verknüpfte in seinen Publikationen Krankengeschichte und klinische Befunde mit chemischen Stoffwechselanalysen, wodurch ihm Meilensteine der klinischen Forschung gelangen.
Die Preisträger der Thannhauser-Medaille
2008
Berlin: Prof. Dr. Dr. K.-H. Meyer zum Büschenfelde, Berlin
2010
Stuttgart: Prof. Dr. Hermann Brenner, Heidelberg
2012
Hamburg: Prof. Dr. E.P. DiMagno, Rochester, USA
2014
Leipzig: Prof. Dr. Massimo Colombo, Milano, Italien
2016
Hamburg: Prof. Dr. Werner Franke, Heidelberg
2018
München: Prof. Dr. Wolf Schmiegel, Bochum
2020
Keine Verleihung
Die Preisträger des Thannhauser-Preises
2007
Bochum: PD Dr. Jochen Hampe, Kiel
2009
Hamburg: Dr. Jan Wehkamp, Stuttgart und Prof. Dr. Hermann E. Wasmuth, Aachen
2011
Leipzig: PD Dr. Tom Lüdde, Aachen
2013
Nürnberg: Prof. Dr. Julia Mayerle, Greifswald
2015
Leipzig: PD Dr. Torsten Olszak, München und Prof. Dr. Sebastian Zeißig, Dresden
2017
Dresden: Prof. Dr. Andre Franke, Kiel
2019
Wiesbaden: Dr. Michael Sigal, Berlin
2022
Hamburg: Prof. Dr. Jakob Nikolas Kather, Dresden
2023
Hamburg: Prof. Dr. Sebastian Zundler, Erlangen
Internationale Wissenschaftspreise
Herbert-Falk-Preis
Für seine außergewöhnlichen Leistungen als Arzt, Lehrer und Mentor sowie vor allem als Wissenschaftler auf dem Gebiet der Gastroenterologie ist Prof. Dr. Jan Tack vom Universitätshospital Leuven, Belgien, mit dem Herbert-Falk-Preis der Falk Foundation e.V. ausgezeichnet worden. Prof. Tack hat sich vor allem um die Neurogastroenterologie sowie um funktionelle und Motilitätstörungen des Magen-Darm-Trakts verdient gemacht.
Der Herbert-Falk-Preis fördert außergewöhnliche internationale Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Gastroenterologie und der Hepatologie. Er wird alle drei Jahre anlässlich eines Symposiums der Falk Foundation verliehen und ist mit 40.000 Euro dotiert.
Das Preiskomitee des Herbert-Falk-Preises bildet:
• Prof. Dr. Jürgen Schölmerich, Frankfurt
• Prof. Dr. Markus M. Lerch, München
• Prof. Dr. Alain Schoepfer, Lausanne
• Prof. Dr. Robin Spiller, Nottingham
• Prof. Dr. Séverine Vermeire, Leuven
• Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, Hannover
Dr. Dr. Herbert Falk (1924−2008) war Pharmazeut und Mediziner. 1960 gründete er die Dr. Falk Pharma GmbH, die Falk Foundation e.V. folgte 1978. Herbert Falk prägte damit die Gastroenterologie und Hepatologie in Deutschland sowie international nachhaltig.
2010
P. Rutgeerts, Leuven (Belgien)
2013
C. Fiocchi, Cleveland (USA)
2017
J. Sung, Hong Kong (China)
2022
A. Straumann, Zürich (Schweiz)
2023
J. Tack, Leuven (Belgien)
Adolf-Windaus-Preis
Prof. Dr. Dieter Häussinger von der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf erhielt den Preis für seine wissenschaftlichen Arbeiten und großen Leistungen auf dem Gebiet der Gallensäureforschung.
Seit 1980 wird im zweijährigen Rhythmus der Adolf-Windaus-Preis verliehen. Geehrt werden hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Gallensäureforschung. Die Verleihung des Preises sowie die Übergabe des Preisgelds von 15.000 Euro findet im Rahmen des Internationalen Bile Acid Meetings statt, das von der Falk Foundation ausgerichtet wird.
Zum Preiskomitee des Adolf-Windaus-Preises zählen:
• Prof. Dr. Ulrich Beuers, Amsterdam (Vorsitz)
• Prof. Dr. Michael Trauner, Wien
• Prof. Dr. Albert Parés, Barcelona
• Prof. Dr. Verena Keitel-Anselmino, Magdeburg
Der Chemiker Prof. Dr. Adolf Windaus (1876−1959) betrieb mit großer Leidenschaft Grundlagenforschung. 1928 erhielt er den Nobelpreis in seinem Fach. Windaus forschte an der Struktur der Steroide, insbesondere des Cholesterins, klärte die Zusammensetzung von Vitamin D auf und entwickelte ein Medikament zur Vorbeugung und Behandlung der Rachitis. Seine Erkenntnisse bildeten die Basis für die spätere Entdeckung des Gallensäurenstoffwechsels.
1980
C. Einarsson, Stockholm (Schweden) und
K. Hellstrom, Stockholm (Schweden)
1982
E.H. Mosbach, New York (USA) und
H. Danielsson, Uppsala (Schweden)
1984
M.C. Carey, Boston (USA)
1986
I. Bjorkhem, Huddinge (Schweden)
1988
J.L. Boyer, New Haven (USA)
1990
P.B. Hylemon, Richmond (USA) und
P.J. Meier-Abt, Zürich (Schweiz)
1992
K. Okuda, Hiroshima (Japan)
1994
Z.R. Vlahcevic, Richmond (USA)
1996
W. Kramer, Frankfurt
1998
P.A. Dawson, Winston-Salem (USA)
2000
D.J. Mangelsdorf, Dallas (USA)
2002
D.W. Russell, Dallas (USA)
2004
K.D.R. Setchell, Cincinnati (USA)
2006
R. Poupon, Paris (Frankreich)
2008
N. Ballatori, Rochester (USA)
2010
J. Auwerx, Lausanne (Schweiz) und
K. Schoonjans, Lausanne (Schweiz)
2012
G. Paumgartner, München
2014
S. Kliewer, Dallas (USA)
2016
D. Keppler, Heidelberg
2018
B. Stieger, Zürich, Schweiz
2020
D.D. Moore, Berkeley (USA)
2022
R.P.J. Oude Elferink, Amsterdam (Niederlande)
2024
D. Häussinger, Düsseldorf
Verschaffen Sie sich einen Überblick der demnächst stattfindenden Veranstaltungen der Falk Foundation.
Lesen Sie mehr über die Veranstaltungen der Foundation in den Symposiumsinhalten und Abstracts.
Schrittmacher*innen der Medizingeschichte kennenlernen
Ludwig-Demling-Forschungspreis, Wolfgang-Gerok-Preis, Adolf-Kußmaul-Preis, Thannhauser-Preis, Herbert-Falk-Preis, Adolf-Windaus-Preis − die von der Falk Foundation gestifteten Preise würdigen Wissenschaftler*innen und ihre herausragende Leistung. Darüber hinaus zollen die Auszeichnungen ihren Namensgebern Respekt, deren Leben und Werk Medizin und Forschung nachhaltig geprägt hat und weiter prägen wird. Lesen Sie mehr über wichtige Persönlichkeiten in den Falk-Broschüren zur Medizingeschichte.