Ösophagus bis Dünndarm

Gastroenterology. 2024;166(3):503–14

The effect of nationwide organized cancer screening programs on gastric cancer mortality: A synthetic control study

Sun D, Mülder DT, Li Y, Nieboer D, Park JY, Suh M, Hamashima C, Han W, O’Mahony JF, Lansdorp-Vogelaar I

Die Auswirkung landesweit organisierter Krebsvorsorgeprogramme auf die Magenkrebssterblichkeit: eine synthetische Kontrollstudie

In Südkorea und Japan gibt es seit Jahrzehnten landesweit organisierte Screening-Programme für Magenkrebs. Diese Studie führte eine quasi-experimentelle Analyse durch, um die Auswirkungen dieser Programme auf die Magenkrebssterblichkeit in der Bevölkerung zu bewerten. Hierfür wurde die flexible synthetische Kontrollmethode verwendet, um die Wirkung der Screening-Programme auf die altersstandardisierte Magenkrebssterblichkeit und andere Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltrakts (Speiseröhrenkrebs und Magengeschwür) bei Menschen im Alter von ≥ 40 Jahren abzuschätzen. Für die Analysen wurden Sterblichkeitsdaten der Weltgesundheitsorganisation sowie länderspezifische Kovariablen der Weltbank und der Global Burden of Diseases Study verwendet. Letztlich wurde das vorsorgespezifische Ergebnis mit dem Ergebnis einer artifiziellen Kontrollgruppe verglichen und danach wurden die entsprechenden vorsorgespezifischen Risikoraten (RRs) mit den zugehörigen 95%-Konfidenzintervallen (CIs) erhoben. Zudem wurden mehrere Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die durchschnittlichen RRs infolge der Vorsorge betrugen 0,83 (95% CI: 0,71–0,96) für die Magenkrebssterblichkeit und 0,72 (95% CI: 0,57–0,90) für die Mortalität anderer Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltrakts in Südkorea. Das RR erreichte im 15. Jahr nach Einführung des landesweiten Screenings einen Wert von 0,59. Für Japan betrugen die durchschnittlichen RRs 0,97 (95% CI: 0,88–1,07) für die Magenkrebssterblichkeit und 0,93 (95% CI: 0,68–1,28) für die Mortalität anderer Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltrakts. Die Sensitivitätsanalyse zeigt, dass das Ergebnis für Japan möglicherweise verzerrt sein könnte.

Südkoreas landesweites Magenkrebs-Screening hat offensichtliche Vorteile, während die Wirksamkeit des japanischen Programms ungewiss ist. Die Erfahrungen Südkoreas und Japans könnten als Referenz für andere Länder mit ebenfalls hoher Inzidenz von Magenkrebs dienen.

Dr. D. Sun, Department of Public Health, Erasmus Medical Center, University Medical Center, Rotterdam, Niederlande, E-Mail: d.sun@erasmusmc.nl

DOI: 10.1053/j.gastro.2023.11.286

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