Ösophagus bis Dünndarm

Clin Gastroenterol Hepatol. 2022;20(10):2258–66.e3

A low FODMAP diet reduces symptoms in treated celiac patients with ongoing symptoms – A randomized controlled trial

van Megen F, Skodje GI, Lergenmuller S, Zühlke S, Aabakken L, Veierød MB, Henriksen C, Lundin KEA

Eine FODMAP-arme Diät reduziert bei behandelten Zöliakie-Patient*innen mit anhaltenden Symptomen Beschwerden – eine randomisierte kontrollierte Studie

Eine glutenfreie Diät (GFD) führt bei Zöliakie in der Regel zu einer Schleimhautremission, allerdings sind anhaltende Symptome häufig. Die Ernährung mit niedrig fermentierbaren Oligo-, Di-, Monosacchariden und Polyolen (FODMAP) ist eine etablierte Behandlung des Reizdarmsyndroms (RDS). Die Autor*innen untersuchten die Wirksamkeit einer moderat niedrigen FODMAP-Diät auf anhaltende Symptome bei behandelten Zöliakiepatient*innen. Von 2018 bis 2019 erfolgte eine randomisierte kontrollierte Studie mit 70 Erwachsenen mit bioptisch gesicherter Zöliakie. Die Einschlusskriterien waren wie folgt: persistierende gastrointestinale Symptome, definiert durch den Gastrointestinal Symptom Rating Scale (GSRS)-IBS-Version-Score ≥ 30, Einhaltung einer GFD für mindestens 12 Monate und eine serologische und mukosale Remission. Die Teilnehmer*innen wurden randomisiert einer GFD mit niedrigem FODMAP-Gehalt (Intervention) oder einer üblichen GFD (Kontrolle) zugeteilt. Der GSRS-IBS-Score wurde zu Studienbeginn und in den Wochen 1–4 und der Zöliakie-Symptom-Index zu Studienbeginn und in Woche 4 aufgezeichnet. Die Statistiken umfassten marginale Modelle für wiederholte Daten und Kovarianzanalysen. 34 Teilnehmer*innen wurden in die Interventionsgruppe und 36 in die Kontrollgruppe eingeschlossen. Die zeitliche Entwicklung der GSRS-IBS-Gesamtscores unterschied sich signifikant zwischen den Gruppen (pInteraktion < 0,001). Dies war nach Woche 1 evident (mittlere Differenz zwischen Interventionsgruppe vs. Kontrollgruppe, -8,2; 95% Konfidenzintervall [CI]: -11,5 bis -5,0) und hielt bis Woche 4 an (mittlerer Unterschied zwischen Interventionsgruppe vs. Kontrollgruppe, -10,8; 95% CI: -14,8 bis -6,8). Darüber hinaus wurden signifikant niedrigere Werte für die Beschwerden Schmerzen, Blähungen, Durchfall und Sättigungsgefühl (pInteraktion ≤ 0,04), aber nicht Verstopfung (pInteraktion = 0,43) gefunden. Die FODMAP-Aufnahme während der Intervention war moderat niedrig (Mittelwert, 8,1 g/Tag; 95% CI: 6,7–9,3 g/Tag). Der Zöliakie-Symptom-Index war in Woche 4 in der Interventionsgruppe signifikant niedriger (mittlere Differenz, -5,8; 95% CI: -9,6 bis -2,0).

Eine kurzfristige moderat niedrige FODMAP-Diät reduzierte signifikant gastrointestinale Symptome und erhöhte die Zöliakie-spezifische Gesundheit und sollte für die Behandlung anhaltender Symptome bei Zöliakie in Betracht gezogen werden.

F. van Megen, Department of Clinical Services, Oslo University Hospital, Rikshospitalet, Oslo, Norwegen,
E-Mail: f.van.megen@medisin.uio.no

DOI: 10.1016/j.cgh.2022.01.011

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Helicobacter-pylori-Eradikation zur Primärprophylaxe einer Ulkusblutung bei älteren Patient*innen unter Aspirin-Therapie in der medizinischen Primärversorgung: eine randomisierte doppelblinde placebokontrollierte Studie (HEAT)

Lancet. 2022;400(10363):1597–606

Perorale endoskopische Myotomie versus pneumatische Ballondilatation bei therapienaiven Patient*innen mit Achalasie: 5-Jahres-Daten einer randomisierten kontrollierten Studie

Lancet Gastroenterol Hepatol. 2022;7(12):1103–11

Weitere Artikel zum Thema