Pankreas

Gastroenterology. 2022;163(3):712–22.e14

Endoscopic versus surgical step-up approach for infected necrotizing pancreatitis (ExTENSION): Long-term follow-up of a randomized trial

Onnekink AM, Boxhoorn L, Timmerhuis HC, Bac ST, Besselink MG, Boermeester MA, Bollen TL, Bosscha K, Bouwense SAW, Bruno MJ, van Brunschot S, Cappendijk VC, Consten ECJ, Dejong CH, Dijkgraaf MGW, van Eijck CHJ, Erkelens WG, van Goor H, van Grinsven J, Haveman JW, van Hooft JE, Jansen JM, van Lienden KP, Meijssen MAC, Nieuwenhuijs VB, Poley JW, Quispel R, de Ridder RJ, Römkens TEH, van Santvoort HC, Scheepers JJ, Schwartz MP, Seerden T, Spanier MBW, Straathof JWA, Timmer R, Venneman NG, Verdonk RC, Vleggaar FP, van Wanrooij RL, Witteman BJM, Fockens P, Voermans RP; Dutch Pancreatitis Study Group

Endoskopische versus chirurgische Step-up-Therapie bei infizierter nekrotisierender Pankreatitis: langfristige Nachbeobachtung einer randomisierten Studie

Vorangehende Studien wie die TENSION (Transluminal Endoscopic Step-Up Approach Versus Minimally Invasive Surgical Step-Up Approach in Patients With Infected Pancreatic Necrosis)-Studie haben gezeigt, dass eine endoskopische Therapie superinfizierter Walled-off-Nekrosen des Pankreas kurzfristig möglicherweise günstiger abschneidet als ein minimalinvasives chirurgisches Vorgehen. Die Autor*innen verglichen nun die langfristigen Ergebnisse beider Therapieansätze nach 5 Jahren und werteten diese aus. Im Rahmen der langfristigen Verlaufsbeobachtung der TENSION-Studie wurden die Verläufe von 83 von 98 Studienteilnehmer*innen re-evaluiert, die nach Erreichen des primären Endpunkts nach 6 Monaten noch am Leben waren. Der primäre Endpunkt setzte sich wie in der TENSION-Studie aus Tod und schweren Komplikationen zusammen. Sekundäre Endpunkte umfassten das Auftreten spezifischer Komplikationen wie pankreatikokutaner Fisteln, die Notwendigkeit für Re-Interventionen, eine Pankreasinsuffizienz und die Lebensqualität. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7 Jahren trat der primäre Endpunkt bei 27 Patient*innen (53%) in der endoskopisch behandelten und 27 Patient*innen (57%) in der chirurgisch behandelten Gruppe auf (Risiko-Ratio [RR] = 0,93; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,65–1,32; p = 0,688). Allerdings wurden in der endoskopisch behandelten Gruppe weniger pankreatikokutane Fisteln beobachtet (8% vs. 34%; RR = 0,23; 95% CI: 0,08–0,83). Nach einem Zeitraum von 6 Monaten benötigten die endoskopisch behandelten Patient*innen zudem weniger Re-Interventionen (7% vs. 24%; RR = 0,29; 95% CI: 0,09–0,99). Das Auftreten einer Pankreasinsuffizienz und die Lebensqualität unterschieden sich hingegen in beiden Gruppen nicht.

Die langfristige Nachbeobachtung einer Studienkohorte mit superinfizierter nekrotisierender Pankreatitis, die endoskopisch bzw. minimalinvasiv chirurgisch behandelt worden waren, ergab keine Unterschiede im Hinblick auf Mortalität und schwere Komplikationen. Eine endoskopische Therapie war langfristig jedoch mit einer geringeren Rate pankreatikokutaner Fisteln und mit weniger Folgeeingriffen assoziiert.

Dr. Dr. R.P. Voermans, Department of Gastroenterology and Hepatology, Amsterdam UMC, University of Amsterdam, Amsterdam, Niederlande,
E-Mail: r.p.voermans@amsterdamumc.nl

DOI: 10.1053/j.gastro.2022.05.015

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