Leber und Gallenwege

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(2):406–14.e7

Increased risk of MAFLD and liver fibrosis in inflammatory bowel disease independent of classic metabolic risk factors

Rodriguez-Duque JC, Calleja JL, Iruzubieta P, Hernández-Conde M, Rivas-Rivas C, Vera MI, Garcia MJ, Pascual M, Castro B, García-Blanco A, García-Nieto E, Curiel-del Olmo S, Cagigal ML, Lopez-Montejo L, Fernández-Lamas T, Rasines L, Fortea JI, Vaque JP, Frias Y, Rivero M, Arias-Loste MT, Crespo J

Erhöhtes Risiko für eine metabolisch-assoziierte Fettlebererkrankung (MAFLD) und Leberfibrose bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen unabhängig von klassischen metabolischen Risikofaktoren

Es gibt widersprüchliche Hinweise zur Prävalenz und Risikofaktoren der metabolisch-assoziierten Fettlebererkrankung (MAFLD) bei Patient*innen mit entzündlichen Darmerkrankungen (CED). In dieser Studie wurden Prävalenz und Risikofaktoren für MAFLD bei CED-Patient*innen bestimmt. Diese Querschnitts-Fallkontrollstudie umfasste alle konsekutiven CED-Patient*innen, die an 2 verschiedenen Universitätskliniken behandelt wurden. Kontrollpersonen waren Personen, die nach dem Zufallsprinzip aus der Allgemeinbevölkerung ausgewählt und nach Alter, Geschlecht, Typ-2-Diabetes-Status und Body-Mass-Index im Verhältnis 1:2 abgeglichen wurden. MAFLD wurde durch kontrollierte Dämpfungsparameter bestätigt. Bei Verdacht auf MAFLD mit signifikanter Leberfibrose wurden Leberbiopsien entnommen. Zusätzlich dienten alters- und Fibrosestadien-gepaarte Nicht-IBD-Patient*innen mit durch Biopsie nachgewiesener MAFLD als sekundäre Kontrollgruppe. 831 CED-Patient*innen und 1718 Kontrollen wurden eingeschlossen. Die Prävalenz von MAFLD und fortgeschrittener Leberfibrose (transiente Elastografie ≥ 9,7 kPa) betrug 42,0% bzw. 9,5% bei CED-Patient*innen und 32,8% bzw. 2,3% in der Allgemeinbevölkerung (p < 0,001). Eine CED-Diagnose war ein unabhängiger Prädiktor für MAFLD (angepasste Odds-Ratio [aOR] = 1,99; p < 0,001) und ein unabhängiger Risikofaktor für fortgeschrittene Leberfibrose (aOR = 5,55; p < 0,001). Leberbiopsien wurden von 40 CED-Patient*innen gewonnen; eine MAFLD wurde in allen Fällen bestätigt, und eine Fibrose jeglichen Grades wurde in 25 von 40 Fällen (62,5%) bestätigt. Der Body-Mass-Index und die Prävalenz von Typ-2-Diabetes waren bei IBD-MAFLD-Patient*innen signifikant niedriger als bei Patient*innen mit gepaartem Schweregrad und bioptisch nachgewiesener MAFLD.

Die metabolisch-assoziierte Fettlebererkrankung und Leberfibrose sind besonders häufig bei Patient*innen mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung, unabhängig vom Einfluss klassischer metabolischer Risikofaktoren.

Prof. Dr. M.T. Arias-Loste, and Prof. Dr. J. Crespo, Servicio de Aparato Digestivo, Hospital Universitario Marqués de Valdecilla, Santander, Spanien,
E-Mail: mteresa.arias@scsalud.es
and
E-Mail: javier.crespo@scsalud.es

DOI: 10.1016/j.cgh.2022.01.039

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