Ösophagus bis Dünndarm

United European Gastroenterol J. 2024;12(1):34–43

Eosinophilic esophagitis is associated with increased risk of later inflammatory bowel disease in a nationwide Swedish population cohort

Uchida AM, Garber JJ, Pyne A, Peterson K, Roelstraete B, Olen O, Halfvarson J, Ludvigsson JF

In einer landesweiten schwedischen Bevölkerungskohorte ist die eosinophile Ösophagitis mit einem erhöhten Risiko für spätere chronisch entzündliche Darmerkrankungen verbunden

Bisher zeigten Studien über einen möglichen Zusammenhang zwischen eosinophiler Ösophagitis (EoE) und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) widersprüchliche Ergebnisse. Patient*innen mit bioptisch gesicherter EoE, die zwischen 1990 und 2017 in Schweden diagnostiziert wurden (n = 1587), wurden alters- und geschlechtsspezifisch mit bis zu 5 Referenzpersonen aus der Allgemeinbevölkerung (n = 7808) verglichen. Eine EoE wurde anhand von Pathologieberichten aus allen 28 Pathologiezentren in Schweden definiert (ESPRESSO-Studie). Mittels multivariater Cox-Regression wurden dann die Gefährdungsquotienten für künftige CED geschätzt. Die CED wurde anhand der internationalen Klassifikation der Erkrankungen und der histopathologischen Codes definiert. In sekundären Analysen wurden Vergleichsgruppen von Geschwistern herangezogen, um mögliche familiäre Störfaktoren weiter zu reduzieren. Zusätzlich wurde eine logistische Regression durchgeführt, um eine frühere CED bei EoE zu untersuchen. Während der Nachbeobachtungszeit bis 2020 wurde bei 16 (0,01%) EoE-Patient*innen und 21 (0,003%) Referenzpersonen aus der Allgemeinbevölkerung eine CED diagnostiziert, was einem 3,5-fach erhöhten Risiko für zukünftige CED entspricht (angepasste Hazard-Ratio [aHR] = 3,56; 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,79–7,11). EoE war mit Morbus Crohn assoziiert (aHR = 3,39, 95% CI: 1,02–9,60), nicht aber mit Colitis ulcerosa (aHR = 1,37; 95% CI: 0,38–4,86). Im Vergleich zu ihren Geschwistern hatten Patient*innen mit EoE ein 2,48-fach erhöhtes Risiko für CED (aHR = 2,48; 95% CI: 0,92–6,70). Eine frühere CED war bei EoE-Patient*innen 15-mal wahrscheinlicher als bei vergleichbaren Referenzpersonen (Odds-Ratio= 15,39; 95% CI: 7,68–33,59).

In dieser landesweiten Kohortenstudie war eine eosinophile Ösophagitis mit einem 3,5-fach erhöhten Risiko für eine spätere chronisch entzündliche Darmerkrankung assoziiert. Die Risikoerhöhung könnte auf gemeinsame genetische oder frühe umweltbedingte Risikofaktoren zurückzuführen sein, aber auch ein Überwachungs-Bias könnte eine Rolle spielen.

Prof. Dr. J.F. Ludvigsson, Department of Medical Epidemiology and Biostatistics, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden, E-Mail: jonasludvigsson@yahoo.com

DOI: 10.1002/ueg2.12493

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Reduzierung der Scope-3-Kohlenstoffemissionen in der gastrointestinalen Endoskopie: Ergebnisse der prospektiven Studie des „Green Endoscopy Project Würzburg“

Gut. 2024;73(3):442–7

Endosonografisch-gesteuerte Gastroenterostomie versus Einlage eines ungecoverten Metallstents in das Duodenum bei inoperabler maligner Magenentleerungsstörung: eine multizentrische randomisierte Studie

Lancet Gastroenterol Hepatol. 2024;9(2):124–32

Weitere Artikel zum Thema