Dickdarm bis Rektum

Am J Gastroenterol. 2023;118(10):1848–54

Impact of submucosal saline injection during cold snare polypectomy for colorectal polyps sized 3–9 mm: A multicenter randomized controlled trial

Mou Y, Ye L, Qin X, Feng R, Zhang L, Hu Q, Cao T, Zhou X, Wen W, Zhang C, Chen Z, Liu Y, Yang Z, Huo T, Pan F, Li X, Hu B

Kein Nutzen einer submukosalen Kochsalzinjektion im Rahmen der Kaltschlingenabtragung kolorektaler Polypen mit einer Größe zwischen 3 und 9 mm: eine multizentrische randomisierte Studie

Der Nutzen einer submukosalen Injektion von Kochsalzlösung im Rahmen einer Kaltschlingenpolypektomie bleibt ungewiss. Dies wurde in einer multizentrischen, randomisierten und kontrollierten Studie untersucht, die zwischen Juli und September 2020 an 6 chinesischen Zentren durchgeführt wurde. Im Rahmen der Studie wurden Patient*innen mit nicht-gestielten kolorektalen Polypen mit einer Größe zwischen 3 und 9 mm im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten eine Kaltschlingenpolypektomie mit bzw. ohne vorherige submukosale Injektion von Kochsalzlösung. Primärer Endpunkt war die Rate inkompletter Resektionen. Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Eingriffszeit, intraprozedurale Blutungen, verzögerte Blutungen und Perforationen. Für die Auswertung konnten 150 Patient*innen mit 234 Polypen unter Kochsalzinjektion bzw. 150 Patient*innen mit 216 Polypen ohne Injektion herangezogen werden. Die Rate inkompletter Resektionen unterschied sich zwischen diesen beiden Gruppen nicht (1,7% vs. 1,4%, p = 1,000). Die mediane Eingriffszeit für die Polypektomie war in der mit Kochsalzinjektion behandelten Gruppe deutlich länger (108 Sekunden vs. 48 Sekunden, p < 0,001). Die Häufigkeit intraprozeduraler Blutungen und verzögerter Blutungen unterschied sich hingegen zwischen den beiden Gruppen nicht (p = 0,531 bzw. p = 0,250). In beiden Gruppen traten keine Perforationen auf.

Die Ergebnisse dieser randomisierten Studie belegen, dass eine submukosale Kochsalzinjektion im Rahmen der Kaltschlingenpolypektomie kleiner kolorektaler Polypen mit einer Größe zwischen 3 und 9 mm nicht zu besseren Abtragungsraten im Gesunden oder verringerten Komplikationen führt, sehr wohl aber mit einer signifikant längeren Eingriffszeit einhergeht.

Dr. B. Hu, Department of Gastroenterology and Hepatology, West China Hospital, Sichuan University, Chengdu, China, E-Mail: hubingnj@163.com

DOI: 10.14309/ajg.0000000000002329

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