Leber und Gallenwege

J Hepatol. 2023;78(2):281–92

Metformin reduces hepatocellular carcinoma incidence after successful antiviral therapy in patients with diabetes and chronic hepatitis C in Taiwan

Tsai PC, Kuo HT, Hung CH, Tseng KC, Lai HC, Peng CY, Wang JH, Chen JJ, Lee PL, Chien RN, Yang CC, Lo GH, Kao JH, Liu CJ, Liu CH, Yan SL, Bair MJ, Lin CY, Su WW, Chu CH, Chen CJ, Tung SY, Tai CM, Lin CW, Lo CC, Cheng PN, Chiu YC, Wang CC, Cheng JS, Tsai WL, Lin HC, Huang YH, Yeh ML, Huang CF, Hsieh MH, Huang JF, Dai CY, Chung WL, Chen CY, Yu ML; T-COACH Study Group

Metformin reduziert die Inzidenz hepatozellulärer Karzinome nach erfolgreicher antiviraler Therapie bei Patient*innen mit Diabetes und chronischer Hepatitis C in Taiwan

Ein Diabetes mellitus erhöht bekanntermaßen das Risiko eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) bei Personen mit chronischer Hepatitis C. Dieser Studie untersuchte, ob Metformin das HCC-Risiko bei Personen mit Diabetes mellitus und chronischer Hepatitis C nach erfolgreicher antiviraler Therapie reduziert. Personen mit chronischer Hepatitis C, die nach einer interferonbasierten Therapie ein anhaltendes virologisches Ansprechen (sustained virological response, SVR) erreichten, wurden in eine groß angelegte, multizentrische Kohorte in Taiwan (T-COACH) aufgenommen. HCC-Fälle, die mindestens 1 Jahr nach dem SVR auftraten, wurden durch Verknüpfung mit den Datenbanken für katastrophale Krankheiten und dem Krebsregister identifiziert. Von 7249 Personen mit chronischer Hepatitis C, die in die Studie aufgenommen wurden, hatten 781 (10,8%) einen Diabetes und 647 (82,8%) nahmen Metformin ein. Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 4,4 Jahren entwickelten 227 Patient*innen ein neu aufgetretenes HCC. Die kumulative HCC-Inzidenz über 5 Jahre betrug 10,9% bei Nicht-Metformin-Anwender*innen und 2,6% bei Metformin-Anwender*innen, verglichen mit 3,0% bei Personen ohne Diabetes mellitus (angepasste Hazard-Ratio [aHR] = 2,83; 95%-Konfidenzintervall [CI]: 1,57–5,08 bzw. aHR = 1,46; 95% CI: 0,98–2,19). Eine Zirrhose war der wichtigste Faktor, der signifikant mit einem höheren HCC-Risiko in der Cox-Regressionsanalyse assoziiert war, gefolgt von Diabetes mellitus ohne Metformin-Einnahme, höherem Alter, männlichem Geschlecht und Adipositas; Hyperlipidämie mit Statinanwendung war hingegen mit einem geringeren HCC-Risiko assoziiert. Unter Verwendung der beiden wichtigsten Risikofaktoren, Zirrhose und Diabetes mellitus ohne Metformin-Einnahme, konnte ein einfaches Risikomodell erstellt werden, das das HCC-Risiko bei Personen mit chronischer Hepatitis C nach dem SVR vorhersagen konnte. Es wurde gezeigt, dass die Anwendung von Metformin das Risiko aller Leberkomplikationen verringert.

Die Anwendung von Metformin reduzierte das Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom nach erfolgreicher antiviraler Therapie bei Personen mit Diabetes und chronischer Hepatitis C erheblich. Ein einfaches Risikostratifizierungsmodell, das Zirrhose und Diabetes mellitus ohne Metformin-Einnahme umfasst, könnte den langfristigen Verlauf bei Personen mit chronischer Hepatitis C nach anhaltendem virologischem Ansprechen vorhersagen.

Dr. Dr. M.-L. Yu, Hepatobiliary Section, Department of Internal Medicine, and Hepatitis Center, Kaohsiung Medical University Hospital, Kaohsiung, Taiwan; School of Medicine, College of Medicine, National Sun Yat-sen University, Kaohsiung, Taiwan,
E-Mail: fish6069@gmail.com
oder
E-Mail: fishya@ms14.hinet.net

or

C.-Y. Chen, Department of Internal Medicine, Chiayi Christian Hospital, Chiayi, Taiwan,
E-Mail: cych01290@gmail.com
oder
E-Mail: 5137ccy@gmail.com

DOI: 10.1016/j.jhep.2022.09.019

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