Ösophagus bis Dünndarm

Aliment Pharmacol Ther. 2024;59(5):592–605

Systematic review with meta-analysis: Cause-specific and all-cause mortality trends across different celiac disease phenotypes

Maimaris S, Schiepatti A, Biagi F

Systematische Überprüfung mit Metaanalyse: ursachenspezifische und Gesamtmortalitätstrends bei verschiedenen Zöliakie-Phänotypen

Die Daten zur Sterblichkeit bei Zöliakie sind widersprüchlich. Ziel dieser Studie war die systematische Durchsicht der Literatur zur Gesamtmortalität und zur ursachenspezifischen Mortalität bei Zöliakie im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Des Weiteren sollten die Unterschiede zwischen klinischen Phänotypen, geografischen Regionen und im Zeitverlauf bewertet werden. Die Autor*innen durchsuchten PubMed und Embase für den Zeitraum vom 1. Januar 1970 bis zum 31. Dezember 2022 nach geeigneten Studien, die über die Gesamtmortalität und die ursachenspezifische Mortalität bei Zöliakie im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung oder zu Kontrollpersonen berichten. Es wurden 25 Studien eingeschlossen. Die Gesamtmortalität (Hazard-Ratio [HR] = 1,16, 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,05–1,27, I² = 89%), die Mortalität aufgrund von Malignomen (HR = 1,21, 95% CI: 1,08–1,36, I² = 65%) und Atemwegserkrankungen (HR = 1,39, 95% CI: 1,04–1,86, I² = 76%) waren erhöht. Die Sterblichkeit aufgrund von Non-Hodgkin-Lymphomen (HR = 10,14, 95% CI: 2,19–46,88, I² = 96%) war deutlich erhöht. Die Sterblichkeit ging in den letzten Jahrzehnten deutlich zurück: 1989–2004 (HR = 1,61, 95% CI: 1,27–2,03, I² = 91%), 2005–2014 (HR = 1,16, 95% CI: 0,99–1,36, I² = 89%), 2015–2022 (HR = 1,19, 95% CI: 1,05–1,35, I² = 93%). Die Gesamtmortalität war nicht erhöht bei Dermatitis herpetiformis (HR = 0,85, 95% CI: 0,73–0,99, I² = 40%) und nicht diagnostizierter Zöliakie (HR = 1,09, 95% CI: 0,95–1,25, I² = 0%). Die Sterblichkeit war im Vereinigten Königreich erhöht (HR = 1,23, 95% CI: 1,03–1,47, I² = 91%), nicht aber in Skandinavien (HR = 1,01, 95% CI: 0,91–1,13, I² = 81%). Zu den Einschränkungen gehören die große Heterogenität und das Fehlen von Daten für viele Länder.

Die Sterblichkeitsrate bei Zöliakie ist erhöht, vor allem aufgrund von Malignomen – insbesondere Non-Hodgkin-Lymphomen –, wobei es jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Krankheitsphänotypen gibt. Die Sterblichkeit von Zöliakie-Patient*innen ist in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Diese Ergebnisse können die Diagnose und Behandlung beeinflussen.

Dr. A. Schiepatti, Gastroenterology Unit of Pavia Institute, Istituti Clinici Scientifici Maugeri, IRCCS, Pavia, Italien, E-Mail: annalisa.schiepatti01@universitadipavia.it

DOI: 10.1111/apt.17867

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