Dickdarm bis Rektum

Clin Gastroenterol Hepatol. 2022;20(1):105–15.e14

Efficacy and safety of continued treatment with mirikizumab in a phase 2 trial of patients with ulcerative colitis

Sandborn WJ, Ferrante M, Bhandari BR, Berliba E, Hibi T, D’Haens GR, Tuttle JL, Krueger K, Friedrich S, Durante M, Arora V, Naegeli AN, Schmitz J, Feagan BG

Wirksamkeit und Sicherheit der fortgesetzten Behandlung mit Mirikizumab in einer Phase-II-Studie bei Patient*innen mit Colitis ulcerosa

Mirikizumab ist ein Antikörper gegen die p19-Untereinheit von Interleukin 23, der in einer Phase-II-Studie bei Patient*innen mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa klinische Wirksamkeit gezeigt hat und nach 12-wöchiger Induktionsbehandlung gut vertragen wurde. Die Autor*innen präsentierten Ergebnisse der offenen verlängerten Induktionsphase bei Patient*innen, die anfänglich nicht auf die Behandlung mit Mirikizumab angesprochen hatten. Die Studie war eine Fortsetzung der doppelblinden I6T-MC-AMAC-Studie, die an 75 Zentren in 14 Ländern durchgeführt wurde. Es erfolgte bei Patient*innen mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa eine zufällige Zuteilung einer 12-wöchigen Induktionstherapie mit 50 mg, 200 mg oder 600 mg Mirikizumab bzw. mit Placebo. Patient*innen ohne klinisches Ansprechen (definiert als eine Abnahme des 9 Punkte umfassenden Mayo-Subscores um ≥ 2 Punkte und ≥ 35% gegenüber dem Ausgangswert und entweder eine Abnahme des Subscores für rektale Blutungen um ≥ 1 oder einen Subscore für rektale Blutungen von 0 oder 1) zu Woche 12 wurde die Option angeboten, für weitere 12 Wochen an einer offenen, erweiterten Induktionsstudie teilzunehmen, in der sie alle 4 Wochen entweder 600 mg Mirikizumab intravenös (n = 20) oder nach einer Protokolländerung 1000 mg Mirikizumab intravenös (n = 64) erhielten. Zu Woche 24 setzten Patient*innen mit einem klinischen Ansprechen die Erhaltungsphase der Verlängerung fort und erhielten subkutan 200 mg Mirikizumab. Zu den Endpunkten gehörten die klinische Remission (Mayo-Subscore von 0 für rektale Blutungen bzw. von 0 oder 1 mit einer Abnahme um 1 Punkt gegenüber dem Ausgangswert), das klinische Ansprechen, eine endoskopische Remission (Mayo-Endoskopie-Subscore von 0) oder eine endoskopische Verbesserung (endoskopischer Subscore von 0 oder 1) zu den Studienwochen 24 und 52. Die Daten wurden für Patient*innen analysiert, die während der Induktionsphase der Studie Mirikizumab oder Placebo erhielten. Unter den Teilnehmer*innen, die auf die Induktion mit Mirikizumab nicht ansprachen, erreichten 50,0% derjenigen, die die 12-wöchige Verlängerung mit 600 mg Mirikizumab erhielten, und 43,8% derjenigen, die die Verlängerung mit 1000 mg Mirikizumab erhielten, ein klinisches Ansprechen; 15,0% bzw. 9,4% erreichten eine klinische Remission. Eine endoskopische Verbesserung wurde von 20,0% der Patient*innen in der 600-mg-Mirikizumab-Gruppe und von 15,6% der Patient*innen in der 1000-mg-Mirikizumab-Gruppe erreicht. Unter den anfänglichen Nonrespondern auf Mirikizumab, die zu Woche 24 klinisch ansprachen und die Erhaltungstherapie fortsetzten, blieb bei 65,8% das klinische Ansprechen aufrechterhalten, erreichten 26,3% eine klinische Remission und hatten 34,2% in Woche 52 eine endoskopische Besserung. Es wurden keine neuen Sicherheitsbedenken festgestellt.

Bei Patient*innen, die auf 12 Wochen Induktionsdosen (50 mg, 200 mg oder 600 mg) nicht ansprachen, führen für 12 weitere Wochen verlängerte Mirikizumab-Dosen (600 mg und 1000 mg) bei bis zu 50,0% zu einem klinischen Ansprechen. Die meisten Patient*innen, die auf die verlängerten Dosen ansprachen, behielten das klinische Ansprechen für bis zu 52 Wochen bei.

W.J. Sandborn, M.D., Professor of Medicine, Division of Gastroenterology, University of California San Diego, La Jolla, CA, USA,
E-Mail: wsandborn@health.ucsd.edu

DOI: 10.1016/j.cgh.2020.09.028

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