Ösophagus bis Dünndarm

Aliment Pharmacol Ther. 2023;57(4):426–34

Effectiveness and safety of risankizumab induction therapy for 100 patients with Crohn's disease: A GETAID multicenter cohort study

Fumery M, Defrance A, Roblin X, Altwegg R, Caron B, Hébuterne X, Stefanescu C, Meyer A, Nachury M, Laharie D, Nancey S, Le Berre C, Serrero M, Geyl S, Giletta C, Ah-Soune P, Duveau N, Uzzan M, Abitbol V, Biron A, Tran-Minh ML, Paupard T, Vuitton L, Elgharabawy Y, Peyrin-Biroulet L

Wirksamkeit und Sicherheit einer Induktionstherapie mit Risankizumab bei 100 Patient*innen mit Morbus Crohn: eine multizentrische GETAID-Kohortenstudie

In mehreren Phase-III-Studien konnte die Wirksamkeit des Interleukin-23-Antikörpers Risankizumab zur Behandlung eines mittelschweren bis schweren Morbus Crohn gezeigt werden. Es liegen bislang aber noch keine Real-World-Daten aus dem klinischen Alltag vor. Im Rahmen dieser Arbeit sollten die kurzfristige Wirksamkeit und die Sicherheit von Risankizumab bei M. Crohn-Patient*innen ausgewertet werden. Hierfür wurden alle Patient*innen mit refraktärem luminalem M. Crohn retrospektiv ausgewertet, die zwischen Mai 2021 und Mai 2022 an 22 französischen GETAID-Zentren mit Risankizumab behandelt worden waren. Der primäre Endpunkt war eine steroidfreie klinische Remission nach 12 Wochen (definiert durch einen Harvey-Bradshaw-Index[HBI] < 5 Punkte). Zu den sekundären Endpunkten gehörten das klinische Ansprechen (Abnahme des HBI um ≥ 3 Punkte und/oder Gesamt-HBI < 5 Punkte), eine biochemische Remission (C-reaktives Protein ≤ 5 mg/l), die Notwendigkeit einer M. Crohn-bedingten Operation und Nebenwirkungen. Von den 100 eingeschlossenen Patient*innen waren alle zuvor mit Tumor-Nekrose-Faktor-Antikörpern behandelt worden, zudem hatten 94 Vedolizumab und 98 Ustekinumab erhalten. Alle Patient*innen waren mit mindestens 3 Biologika vorbehandelt und 61 waren am Darm voroperiert. Alle bis auf 3 Patient*innen (97%) erhielten in den Wochen 0, 4 und 8 eine intravenöse Induktionstherapie mit 600 mg Risankizumab. In Woche 12 wurde bei 45,8% der Patient*innen eine steroidfreie klinische Remission, bei 58% eine klinische Remission und bei 78,5% ein klinisches Ansprechen beobachtet. In einer Subgruppenanalyse, die auf Patient*innen beschränkt war, die zu Studienbeginn objektive Entzündungszeichen aufwiesen (n = 79), wurde bei 39,2% der Patient*innen eine steroidfreie klinische Remission zu Woche 12 erzielt. Bei 50% der Patient*innen wurde eine biochemische Remission erreicht. Sechs Patient*innen beendeten die Risankizumab-Therapie vor Erreichen der Woche 12 wegen mangelnder Wirksamkeit. Bei weiteren 6 Patient*innen war eine M. Crohn-bedingte Hospitalisierung erforderlich und bei 3 Patient*innen wurde eine Darmresektion durchgeführt. In der multivariablen Analyse war nur ein sekundärer Wirkverlust von Ustekinumab in der Vorgeschichte gegenüber einem primären Therapieversagen signifikant mit einer klinischen Remission zu Woche 12 assoziiert (Odds-Ratio [OR] = 2,80; 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,07–7,82; p = 0,041). Es wurden 20 Nebenwirkungsereignisse bei 20 Patient*innen berichtet, darunter 7 schwerwiegende Nebenwirkungen (6 Exazerbationen der Grunderkrankung und 1 schwere Hypertonie).

In dieser französischen Kohorte mit 100 therapierefraktären Patient*innen mit luminalem Morbus Crohn und extensiver medikamentöser Vorbehandlung (einschließlich Ustekinumab) führte eine Induktionstherapie mit Risankizumab bei etwa 3 von 4 Patient*innen zu einem klinischen Ansprechen und bei etwa der Hälfte zu einer steroidfreien klinischen Remission.

Prof. Dr. M. Fumery, Department of Gastroenterology, Amiens University Hospital, and PeriTox, Université de Picardie, Amiens, Frankreich, E-Mail: fumery.mathurin@chu-amiens.fr

DOI: 10.1111/apt.17358

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