Ösophagus bis Dünndarm

Gastroenterology. 2022;163(1):154–62.e3

Effect of Helicobacter pylori eradication on gastric cancer prevention: Updated report from a randomized controlled trial with 26.5 years of follow-up

Yan L, Chen Y, Chen F, Tao T, Hu Z, Wang J, You J, Wong BCY, Chen J, Ye W

Wirkung der Helicobacter-pylori-Eradikation auf die Magenkrebsprävention: aktualisierter Bericht einer randomisierten kontrollierten Studie mit 26,5 Jahren Follow-up

Eine Infektion mit Helicobacter pylori gilt als wichtigster Risikofaktor in der Pathogenese des Magenkarzinoms. Diese Studie zielte darauf ab, die langfristigen Wirkungen der H. pylori-Eradikationstherapie auf die Inzidenz und Mortalität von Magenkarzinomen bei einer Hochrisikopopulation zu bewerten. Sie wurde als prospektive, randomisierte, placebokontrollierte Studie im Juli 1994 in einem Hochrisikogebiet in Südchina durchgeführt. Insgesamt 1630 asymptomatische, H. pylori-infizierte Personen wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer Standard-Tripeltherapie zur H. pylori-Eradikation (n = 817) oder Placebo (n = 813) zugeteilt und bis Dezember 2020 nachbeobachtet. Der primäre Endpunkt war die Inzidenz von Magenkarzinomen. Die Gesamt- und ursachenspezifische Mortalität wurden als sekundäre Endpunkte analysiert. Während der 26,5-jährigen Beobachtung wurde bei 21 Teilnehmer*innen (2,57%) im Behandlungsarm und 35 (4,31%) im Placeboarm ein Magenkarzinom diagnostiziert. Teilnehmer*innen, die eine H. pylori-Behandlung erhielten, hatten eine geringere Inzidenz von Magenkarzinomen im Vergleich zur Placebogruppe (Hazard-Ratio [HR] = 0,57; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,33−0,98). Eine deutlichere Risikominderung wurde bei Patient*innen ohne prämaligne Magenläsionen (HR = 0,37; 95% CI: 0,15–0,95) und Patient*innen ohne Dyspepsiesymptome zu Studienbeginn (HR = 0,44; 95% CI: 0,21–0,94) beobachtet. Darüber hinaus entwickelten 32 von 527 Teilnehmer*innen mit persistierender H. pylori-Infektion in der Placebogruppe ein Magenkarzinom, während dies nur bei 16 von 625 Teilnehmer*innen mit erfolgreicher Eradikation in der Behandlungsgruppe der Fall war (HR = 0,46; 95% CI: 0,26–0,83). Es zeigten sich jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede für die Mortalitätsendpunkte zwischen den beiden Gruppen.

Die Eradikation von Helicobacter pylori scheint somit einen langfristigen Schutz gegen Magenkarzinome in Hochrisikopopulati-onen zu verleihen, insbesondere infizierten Personen ohne präkanzeröse Magenläsionen.

Prof. Dr. Dr. W. Ye, Department of Epidemiology and Health Statistics, School of Public Health and Key Laboratory of Ministry of Education for Gastrointestinal Cancer, Fujian Medical University, Fuzhou, China,
E-Mail: ywm@fjmu.edu.cn
oder
Dr. J. Chen, Changle Institute for Cancer Research and Changle Center for Disease Prevention and Control, Fuzhou, China,
E-Mail: chenjs_cdc@163.com

DOI: 10.1053/j.gastro.2022.03.039

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