Leber und Gallenwege

Diagnose und Behandlung der zirrhotischen portalen Hypertension und ihrer Komplikationen

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Zusammenfassung

Mit den neuen Baveno-VII-Richtlinien werden nicht-selektive Betablocker (NSBB) bereits beim Vorliegen einer klinisch signifikanten portalen Hypertension (clinically significant portal hypertension, CSPH) eingesetzt, um bei kompensierten Patient*innen mit fortgeschrittener Lebererkrankung (compensated advanced chronic liver disease, cACLD) das Auftreten einer Dekompensation zu vermeiden. Eine CSPH kann bei cACLD invasiv durch einen Lebervenendruckgradienten (hepatic venous pressure gradient, HVPG) ≥ 10 mmHg, aber auch nicht-invasiv mittels Elastografie durch eine Lebersteifigkeit ≥ 25 kPa oder eine Milzsteifigkeit > 50 kPa diagnostiziert werden. Carvedilol wird aufgrund seiner stärkeren HVPG-Senkung sowohl in der Primärprophylaxe als auch in der Sekundärprophylaxe einer Varizenblutung bevorzugt und soll auch bei Patient*innen mit Aszites eingesetzt werden, solange der systolische Blutdruck nicht < 90 mmHg ist oder ein hepatorenales Syndrom (HRS) vorliegt. Bei schwerer Varizenblutung – definiert über (i) Child-Pugh B8/B9 plus aktiver Blutung während der Endoskopie, (ii) Child-Pugh C10–C13 oder (iii) einen HVPG ≥ 20 mmHg – soll eine präemptive Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) erfolgen. Ein präemptiv gesetzter TIPS bei schwerer Varizenblutung ist in der Sekundärblutungsprophylaxe nicht nur effektiver als die Kombination aus endoskopischer Varizenligatur (EVL) plus NSBB, sondern verbessert auch das Überleben. Bei rekurrentem Aszites, der sich über die Notwendigkeit von mindestens drei großvolumigen Aszitespunktionen (> 5 L) definiert, wird durch eine TIPS-Implantation im Vergleich zu wiederholten großvolumigen Parazentesen nicht nur eine bessere Asziteskontrolle, sondern auch ein verbessertes Überleben erreicht. Patient*innen mit geheilter Grunderkrankung haben das Potenzial zu rekompensieren und damit einhergehend weniger portal-hypertensive Komplikationen.

FGK 2/23

Autoren

Ap. Prof. Dr. Philipp Schwabl, PhD1,2,3*
Assoc. Prof. Priv. Doz. Dr. Thomas Reierger1,2,3
Abteilung für Gastroenterologie
und Hepatologie
Klinik für Innere Medizin III
Medizinische Universität Wien
Währinger Gürtel 18–20
1090 Wien
Österreich

1 Abteilung für Gastroenterologie und
Hepatologie, Klinik für Innere Medizin III,
Medizinische Universität Wien, Österreich
2 Vienna Hepatic Hemodynamic Lab,
Abteilung für Gastroenterologie und
Hepatologie, Medizinische Universität Wien
3 Christian Doppler Labor für Portale
Hypertension und Leberfibrose,
Medizinische Universität Wien
*Korrespondierender Autor