Ösophagus bis Dünndarm

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(13):3365–78.e5

Adalimumab in biologic-naive patients with Crohn’s disease after resolution of an intra-abdominal abscess: A prospective study from the GETAID

Bouhnik Y, Pineton de Chambrun G, Lambert J, Nachury M, Seksik P, Altwegg R, Vuitton L, Stefanescu C, Nancey S, Aubourg A, Serrero M, Filippi J, Desseaux K, Viennot S, Abitbol V, Boualit M, Bourreille A, Giletta C, Buisson A, Roblin X, Dib N, Malamut G, Amiot A, Fumery M, Louis E, Elgharabawy Y, Peyrin-Biroulet L; MICA-GETAID Study Group

Adalimumab bei Biologika-naiven Patient*innen mit Morbus Crohn nach Abheilen eines intraabdominalen Abszesses: eine prospektive Studie im Rahmen der GETAID-Studie

Die Behandlung von intraabdominalen Abszessen, die als Komplikation des Morbus Crohn auftreten, ist eine Herausforderung, und häufig wird eine Operation mit verzögerter Darmresektion empfohlen. Ziel dieser Studie war es, die Erfolgsrate der Behandlung mit Adalimumab (ADA) bei Patient*innen mit Morbus Crohn und einem intraabdominalen Abszess, der ohne Operation abklingt, abzuschätzen und prädiktive Faktoren für den Erfolg zu ermitteln. Es erfolgte eine multizentrische, prospektive Studie an Biologika-naiven Morbus-Crohn-Patient*innen mit abgeheiltem intraabdominalem Abszess, die mit ADA behandelt wurden. Die Nachbeobachtungszeit betrug 2 Jahre. Primärer Endpunkt war das Versagen der ADA-Behandlung in Woche (W) 24, definiert als Steroidbedarf nach W12, Darmresektion, Wiederauftreten des Abszesses und klinischer Rückfall. Der sekundäre Post-hoc-Endpunkt war der langfristige Therapieerfolg, definiert als das Überleben ohne Abszessrezidiv oder Darmresektion bei W104. Die Faktoren, die mit dem Scheitern der ADA-Behandlung bei W24 und W104 in Verbindung standen, wurden mithilfe einer logistischen bzw. einer Cox-Regression ermittelt. Von April 2013 bis Dezember 2017 wurden 190 Patient*innen aus 27 GETAID-Zentren untersucht, von denen 117 in die Analyse eingeschlossen wurden. 58 Patienten (50%) waren männlich, und das mediane Alter bei Studienbeginn betrug 28 Jahre. Zu W24 erreichten 87 Patient*innen (74%; 95% Konfidenzintervall [CI]: 65,5–82,0%; n = 117) ein Ansprechen auf ADA. Von den 30 ADA-Versager*innen wurden 15 operiert. Bei W104 lag die Überlebensrate ohne Abszessrezidiv oder Operation bei 72,9% (95% CI: 62,1–79,8%; n = 109). Die Abszessdrainage war signifikant mit einem ADA-Versagen bei W24 verbunden (Odds-Ratio = 4,18; 95% CI: 1,06–16,5; p = 0,043). Krankheitsdauer (Hazard-Ratio [HR] = 1,32; 95% CI: 1,09–1,59; p = 0,008), Abszessdrainage (HR = 5,59; 95% CI: 2,21–14,15; p = 0,001) und entzündliche Veränderungen im mesenterialen Fettgewebe (HR = 0,4; 95% CI: 0,17–0,94; p = 0,046) waren signifikant mit ADA-Versagen bei W104 verbunden.

Vorausgesetzt, dass der Abszess vor Beginn der medikamentösen Therapie sorgfältig behandelt wurde, zeigte diese Studie die hohe kurz- und langfristige Wirksamkeit von Adalimumab bei Biologika-naiven Patient*innen mit Morbus Crohn, welcher durch einen intraabdominalen Abszess kompliziert wurde.

Prof. Dr. Y. Bouhnik, Groupe Hospitalier Privé Ambroise Paré Hartmann, Paris IBD Center, Neuilly sur Seine, Frankreich, E-Mail: yoram.bouhnik@institutdesmici.fr

DOI: 10.1016/j.cgh.2023.01.013

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