Dickdarm bis Rektum
Aliment Pharmacol Ther. 2024;59(1):89–99
Recent trends and risk factors associated with Clostridioides difficile infections in hospitalized patients with inflammatory bowel disease
Aktuelle Trends und Risikofaktoren im Zusammenhang mit Clostridioides-difficile-Infektionen bei Krankenhauspatient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI) kommen bei Patient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) häufig vor und können CED-Schübe imitieren und verschlimmern, weshalb angemessene Tests während der Schübe erforderlich sind. In dieser Studie sollen die aktuelle Entwicklung der CDI-Raten und damit verbundene Risikofaktoren bei hospitalisierten CED-Patient*innen untersucht werden, um möglicherweise eine bessere Grundlage für gezielte Interventionen zur Minderung des Infektionsrisikos zu bieten. Dies ist eine retrospektive Analyse unter Verwendung der Nationwide Readmissions Database von 2010 bis 2020 von hospitalisierten Personen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (CU). Longitudinale Änderungen der CDI-Raten wurden anhand der Codes der Internationalen Klassifikation von Krankheiten bewertet. Die multivariate logistische Regression bewertete den Zusammenhang zwischen patienten- und krankenhausbezogenen Faktoren und CDI. Es gab 2.521.935 Personen mit CED, die während des Studienzeitraums mindestens einmal ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die CDI-Raten bei Krankenhausaufenthalten im Zusammenhang mit einer CED stiegen von 2010 bis 2015 (M. Crohn: 1,64–3,32%, p < 0,001; CU: 4,15–5,81%, p < 0,001), gefolgt von einem stetigen Rückgang von 2016 bis 2020 (M. Crohn: 3,15–2,27%, p < 0,001; CU: 5,04–4,27%, p < 0,001). Mittels multivariater Verfahren waren CDI mit dem Charlson-Deyo-Komorbiditätsindex, Public Insurance und der Krankenhausgröße vergesellschaftet. CDI waren mit einer erhöhten Mortalität vergesellschaftet.
Die Raten der Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI) bei Krankenhauspatient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) waren zunächst gestiegen, sind aber seit 2015 zurückgegangen. Erhöhte Komorbidität, große Krankenhäuser, öffentliche Versicherungen und städtische Lehrkrankenhäuser waren mit höheren CDI-Raten verbunden. CDI waren mit einer erhöhten Mortalität bei hospitalisierten Patient*innen mit CED verbunden. Kontinuierliche Wachsamkeit, Infektionskontrolle und Behandlung von CDI können dazu beitragen, den Trend sinkender Infektionsraten fortzusetzen.
DOI: 10.1111/apt.17777