Leber und Gallenwege

Hepatology. 2022;76(2):469–82

Angiotensin-converting enzyme inhibitors prevent liver-related events in non-alcoholic fatty liver disease

Zhang X, Wong GLH, Yip TCF, Tse YK, Liang LY, Hui VWK, Lin H, Li GL, Lai JC, Chan HL, Wong VWS

Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren verhindern leberbedingte Ereignisse bei nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung

Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren (ACEI) und Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB) können die Leberfibrogenese in Tiermodellen hemmen. Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen der Anwendung von ACEI/ARB auf das Risiko von Leberkrebs und Leberzirrhosekomplikationen bei Patient*innen mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (non-alcoholic fatty liver disease, NAFLD) zu bewerten. Hierzu wurde eine retrospektive, landesweite Kohortenstudie mit erwachsenen Patient*innen durchgeführt, bei denen zwischen Januar 2000 und Dezember 2014 eine NAFLD diagnostiziert worden war, um eine Nachbeobachtung von mindestens 5 Jahren zu ermöglichen. Patient*innen wurden eingeschlossen, wenn sie eine ACEI- oder ARB-Behandlung für mindestens 6 Monate erhalten hatten. Der primäre Endpunkt waren leberbedingte Ereignisse (liver-related events, LREs), definiert als zusammengesetzter Endpunkt aus Leberkrebs und Leberzirrhosekomplikationen. Insgesamt wurden Daten von 12.327 NAFLD-Patient*innen (Durchschnittsalter 54,2 ± 14,7 Jahre; 6163 Männer [50,0%]) analysiert; 6805 erhielten ACEI und 2877 erhielten ARB. Nach Gewichtung des Propensity-Scores war die ACEI-Behandlung mit einem geringeren Risiko für LREs (gewichtete Subdistributions-Hazard-Ratio [SHR] = 0,48; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,35–0,66; p < 0,001), Leberkrebs (gewichtete SHR = 0,46; 95% CI: 0,28–0,75; p = 0,002) und Zirrhosekomplikationen (gewichtete SHR = 0,42; 95% CI: 0,27–0,66; p < 0,001) assoziiert, die ARB-Behandlung jedoch nicht. In der Subgruppenanalyse war die Behandlung mit ACEI bei Patient*innen mit chronischer Nierenerkrankung (chronic kidney disease, CKD) mit einer stärkeren Reduktion der LREs assoziiert als bei Patient*innen ohne CKD (CKD-gewichtete SHR = 0,74; 95% CI: 0,52–0,96; p = 0,036; nicht-CKD-gewichtete SHR = 0,15; 95% CI: 0,07–0,33; p < 0,001).

Eine Behandlung mit Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren, nicht aber mit Angiotensin-Rezeptorblockern ist bei Patient*innen mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung mit einem geringeren Risiko für leberbedingte Ereignisse verbunden, insbesondere bei Patient*innen mit chronischer Nierenerkrankung.

Prof. Dr. V.W.S. Wong, Department of Medicine and Therapeutics, Prince of Wales Hospital, The Chinese University of Hong Kong, Shatin, Hong Kong,
E-Mail: wongv@cuhk.edu.hk

DOI: 10.1002/hep.32294

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