Leber und Gallenwege

J Hepatol. 2023;79(1):69–78

Anticoagulation improves survival in patients with cirrhosis and portal vein thrombosis: The IMPORTAL competing-risk meta-analysis

Guerrero A, del Campo L, Piscaglia F, Scheiner B, Han G, Violi F, Ferreira CN, Téllez L, Reiberger T, Basili S, Zamora J, Albillos A; Baveno Cooperation: an EASL consortium

Antikoagulation verbessert das Überleben bei Patient*innen mit Leberzirrhose und Pfortaderthrombose: die IMPORTAL-Metaanalyse mit konkurrierenden Risikos

Frühere Metaanalysen zeigten die Sicherheit und Wirksamkeit einer Antikoagulation bei der Rekanalisation einer Pfortaderthrombose bei Patient*innen mit Leberzirrhose. Ob sich dieser Vorteil in einer Verbesserung des Überlebens niederschlägt, ist unbekannt. In dieser Studie erfolgte eine Metaanalyse der individuellen Patientendaten (IPD), um die Wirkung der Antikoagulation auf die Gesamtmortalität bei Patient*innen mit Leberzirrhose und Pfortaderthrombose zu bewerten. Hierzu wurden Studien zum Vergleich von Antikoagulation mit keiner Behandlung bei Patient*innen mit Zirrhose und Pfortaderthrombose aus PubMed-, Embase- und Cochrane-Datenbanken (bis Juni 2020) ausgewählt. IPD wurden anschließend von den Autor*innen angefordert. Der primäre Endpunkt – die Wirkung der Antikoagulation auf die Gesamtmortalität – wurde durch eine einstufige Metaanalyse bewertet, die auf einem konkurrierenden Risikomodell mit Lebertransplantation als konkurrierendem Ereignis basierte. Das Modell wurde für klinisch relevante Störfaktoren angepasst. Ein mehrstufiges logistisches Regressionsmodell mit gemischten Effekten wurde verwendet, um die Wirkung der Antikoagulation auf die Rekanalisation zu bestimmen. Einzeldaten von 500 Patient*innen aus 5 Studien wurden einbezogen: 205 (41%) erhielten eine Antikoagulation und 295 nicht. Die Antikoagulation reduzierte die Gesamtmortalität (angepasste Subdistributions-Hazard-Ratio = 0,59; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,49–0,70), unabhängig vom Schweregrad der Thrombose und der Rekanalisation. Die Wirkung der Antikoagulation auf die Gesamtmortalität stand im Einklang mit einer Verringerung der leberbedingten Mortalität. Die Rekanalisationsrate war im Antikoagulationsarm höher (angepasste Odds-Ratio = 3,45; 95% CI: 2,22–5,36). Die nicht durch portale Hypertension bedingte Blutungsrate war in der Antikoagulationsgruppe signifikant höher.

Eine Antikoagulation senkt die Gesamtmortalität bei Patient*innen mit Leberzirrhose und Pfortaderthrombose unabhängig von der Rekanalisation, jedoch auf Kosten einer Zunahme an Blutungen, die nicht durch portale Hypertension bedingt sind.

Dr. A. Albillos, Servicio de Gastroenterología y Hepatología, Hospital Universitario Ramón y Cajal, Madrid, Spanien, E-Mail: agustin.albillos@uah.es

DOI: 10.1016/j.jhep.2023.02.023

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