Leber und Gallenwege

Hepatology. 2024;79(5):1129–40

Association of hepatitis delta virus with liver morbidity and mortality: A systematic literature review and meta-analysis

Gish RG, Wong RJ, Di Tanna GL, Kaushik A, Kim C, Smith NJ, Kennedy PTF

Assoziation von Hepatitis-Delta-Virus mit Lebermorbidität und -mortalität: eine systematische Literaturrecherche und Metaanalyse

Studien deuten darauf hin, dass Patient*innen mit chronischer Hepatitis B, die mit dem Hepatitis-Delta-Virus (HDV) entweder ko- oder superinfiziert sind, einen aggressiveren Verlauf der Lebererkrankung aufweisen. Diese systematische Literaturrecherche und Metaanalyse untersuchte, ob der HDV-RNA-Status mit einem erhöhten Risiko für fortgeschrittene Lebererkrankungen bei Patient*innen assoziiert ist, die HBsAg- und HDV-Antikörper-positiv sind. Insgesamt wurden 12 Publikationen einbezogen. Für die Analyse wurden die relativen Progressionsraten bis zum Ereignis einer fortgeschrittenen Lebererkrankung für HDV-RNA-positiv im Vergleich zu HDV-RNA-negativ extrahiert. Die gemeldeten Odds-Ratios (ORs) und Hazard-Ratios (HRs) mit 95%-Konfidenzintervall (CI) wurden unter Verwendung der Hartung-Knapp-Sidik-Jonkman-Methode für Random-Effects-Modelle zusammengefasst. Das Vorhandensein von HDV-RNA war mit einem erhöhten Risiko einer fortgeschrittenen Lebererkrankung verbunden (zufälliger Effekt [95% CI]: Risikoverhältnis [RR] = 1,48 [0,93–2,33]; HR = 2,62 [1,55–4,44]). Im Vergleich zu Patient*innen mit dem Status HDV-RNA-negativ war der Status HDV-RNA-positiv mit einem signifikant höheren Risiko des Fortschreitens zu einer kompensierten Zirrhose (RR = 1,74 [1,24–2,45]), einer dekompensierten Zirrhose (HR = 3,82 [1,60–9,10]), einem hepatozellulären Karzinom (HCC) (HR = 2,97 [1,87–4,70]), einer Lebertransplantation (HR = 7,07 [1,61–30,99]) und leberbedingter Mortalität (HR = 3,78 [2,18–6,56]) assoziiert.

Patient*innen mit nachweisbarer Hepatitis-Delta-Virus(HDV)-RNA haben ein deutlich höheres Risiko für das Fortschreiten der Lebererkrankung als Patient*innen mit negativer HDV-RNA. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines verbesserten HDV-Screenings und einer Verknüpfung mit der Behandlung, um das Risiko der leberbedingten Morbidität und Mortalität zu verringern.

C. Kim, Gilead Sciences Inc., Global Value and Access, Foster City, CA, USA, E-Mail: chong.kim9@gilead.com

oder

P.T.F. Kennedy, Barts Liver Centre, Blizard Institute, Barts and the London School of Medicine and Dentistry, Queen Mary University of London, London, Großbritannien, E-Mail: p.kennedy@qmul.ac.uk

DOI: 10.1097/hep.0000000000000642

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