Leber und Gallenwege

Gastroenterology. 2022;163(1):257–69.e6

The association between proton-pump inhibitor exposure and key liver-related outcomes in patients with cirrhosis: A Veterans Affairs Cohort Study

Mahmud N, Serper M, Taddei TH, Kaplan DE

Assoziation zwischen Protonenpumpeninhibitoren und wichtigen leberbedingten Ereignissen bei Patient*innen mit Zirrhose: eine Veterans-Affairs-Kohortenstudie

Der Einfluss von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) auf unerwünschte Verläufe bei Zirrhose bleibt umstritten. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen PPI-Exposition und Gesamtmortalität, Infektion und Dekompensation in einer großen nationalen Kohorte zu bewerten. Es erfolgte eine retrospektive Analyse von Patient*innen mit Zirrhose in der Veterans Health Administration. Die PPI-Exposition wurde als zeitaktualisierende Variable ab dem Indexzeitpunkt der Zirrhosediagnose klassifiziert. Es wurde eine um die inverse Wahrscheinlichkeitsgewichtung angepasste Cox-Regression mit zusätzlicher Anpassung für wichtige zeitvariable Kovariaten durchgeführt, einschließlich kardiovaskulärer Komorbiditäten, gastrointestinaler Blutungen (GIB) und Statin-Exposition. Die Studie umfasste 76.251 Patient*innen, von denen 23.628 zu Studienbeginn einen PPI erhielten. In angepassten Modellen war eine binäre (ja/nein) PPI-Exposition mit einem reduzierten Risiko für Gesamtmortalität bei Patient*innen mit Krankenhausaufenthalt wegen GIB assoziiert (Hazard-Ratio [HR] = 0,88; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,84–0,91; p < 0,001), hatte aber keine signifikante Assoziation bei allen anderen Patient*innen (HR = 0,99; 95% CI: 0,97–1,02; p = 0,58). Die kumulative PPI-Exposition war jedoch mit einer erhöhten Mortalität bei Patient*innen ohne Krankenhausaufenthalt wegen GIB verbunden (HR = 1,07 pro 320-mg-Monat [Omeprazol-Äquivalente]; 95% CI: 1,06–1,08; p < 0,001). Die PPI-Exposition war signifikant mit schwerer Infektion (HR = 1,21; 95% CI: 1,18–1,24; p < 0,001) und Dekompensation (HR = 1,64; 95% CI: 1,61–1,68; p < 0,001) assoziiert. In einer ursachenspezifischen Mortalitätsanalyse war die PPI-Exposition mit einer erhöhten leberbedingten Mortalität (HR = 1,23; 95% CI: 1,19–1,28), aber mit einer verringerten nicht-leberbedingten Mortalität (HR = 0,88; 95% CI: 0,85–0,91) assoziiert.

Die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) ist mit einem erhöhten Infektionsrisiko und einer Dekompensation bei Zirrhose verbunden, was zu einer leberbedingten Mortalität führen kann. Die Verwendung von PPI war jedoch mit einer reduzierten Gesamtmortalität bei Patienten mit vorheriger gastrointestinaler Blutung verbunden, was auf einen Nutzen bei Vorliegen einer geeigneten Indikation hindeutet.

N. Mahmud, M.D., Assistant Professor of Medicine, Division of Gastroenterology and Hepatology, University of Pennsylvania Perelman School of Medicine, Philadelphia, PA, USA,
E-Mail: nadim@pennmedicine.upenn.edu

DOI: 10.1053/j.gastro.2022.03.052

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