Leber und Gallenwege

Dig Liver Dis. 2023;55(7):938–44

Atezolizumab plus bevacizumab in advanced hepatocellular carcinoma after treatment failure with multikinase inhibitors

Haghnejad V, Muller M, Blaise L, Gerolami R, Bouattour M, Assenat E, Manfredi S, Peron JM, Burcheri-Curatolo A, Lopez A, Ressiot E, Nahon P, Bronowicki JP

Atezolizumab plus Bevacizumab bei fortgeschrittenem hepatozellulärem Karzinom nach Therapieversagen mit Multikinaseinhibitoren

Daten zur Wirksamkeit von Atezolizumab plus Bevacizumab (Atezo-Bev) nach Versagen einer Therapie mit Multikinaseinhibitoren (MKI) bei Patient*innen mit fortgeschrittenem hepatozellulärem Karzinom sind rar. Diese retrospektive multizentrische Studie umfasste alle konsekutiven Patient*innen, die im Rahmen eines Early-Access-Programms mit Atezo-Bev behandelt wurden, nachdem eine oder mehrere MKI-Behandlungen fehlgeschlagen waren. Der primäre Endpunkt war die objektive Ansprechrate (objective response rate, ORR) gemäß der Beurteilung durch den Prüfer/die Prüferin (unter Verwendung der Response Evaluation Criteria in Solid Tumors v1.1). Das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben wurden mithilfe der Kaplan-Meier-Methode bewertet. In diese Analyse wurden 50 Patient*innen einbezogen. Mit Atezo-Bev wurde zwischen April 2020 und November 2021 begonnen (mediane Nachbeobachtungszeit, 18,21 Monate). Die vom Prüfer/der Prüferin ermittelte ORR lag bei 14% (95% Konfidenzintervall [CI]: 5,37–22,63%), wobei 7 Patient*innen ein Tumoransprechen zeigten und die Krankheitskontrollrate 56% (95% CI: 51,21–60,8%) betrug. Nach Beginn der Behandlung mit Atezo-Bev betrug das mediane Gesamtüberleben 17,1 Monate (95% CI: 10,58–22,01) und das mediane progressionsfreie Überleben 7,99 Monate (95% CI: 4,78–10,50). Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse führten bei 7 Patient*innen zum Abbruch der Behandlung.

Atezolizumab plus Bevacizumab alle 3 Wochen zeigte bei einem Teil der Patient*innen, die zuvor mit einer oder mehreren Linien eines Multikinaseinhibitors behandelt worden waren, einen klinischen Nutzen.

Prof. Dr. Dr. J.-P. Bronowicki, Department of Hepatology and Gastroenterology, University Hospital of Nancy, Vandoeuvre-lès-Nancy, Frankreich, E-Mail: jp.bronowicki@chru-nancy.fr

DOI: 10.1016/j.dld.2023.03.005

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