Ösophagus bis Dünndarm

Gastroenterology. 2023;165(4):909–19.e13

Magnitude and time-trends of post-endoscopy esophageal adenocarcinoma and post-endoscopy esophageal neoplasia in a population-based cohort study: The Nordic Barrett’s Esophagus Study

Wani S, Holmberg D, Santoni G, Kauppila JH, Farkkila M, von Euler-Chelpin M, Shaheen NJ, Lagergren J

Ausmaß und Zeittrends des Adenokarzinoms des Ösophagus nach der Endoskopie und der Neoplasie des Ösophagus nach der Endoskopie in einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie: die Nordic-Barrett-Ösophagus-Studie

Post-Endoskopie-Ösophagus-Adenokarzinom (post-endoscopy esophageal adenocarcinoma, PEEC) und Post-Endoskopie-Ösophagus-Neoplasie (post-endoscopy esophageal neoplasia, PEEN) untergraben die Früherkennung des Adenokarzinoms im Barrett-Ösophagus (BE). Ziel dieser Studie war es, das Ausmaß von PEEC und PEEN bei Patient*innen mit neu diagnostiziertem BE zu beurteilen und eine Zeittrendanalyse durchzuführen. Diese populationsbasierte Kohortenstudie wurde zwischen 2006 und 2020 in Dänemark, Finnland und Schweden durchgeführt und umfasste 20.588 Patient*innen mit neu diagnostiziertem BE. PEEC und PEEN wurden als Ösophagus-Adenokarzinom (esophageal adenocarcinoma, EAC) bzw. hochgradige Dysplasie (HGD)/EAC definiert, sofern sie 30–365 Tage nach der BE-Diagnose diagnostiziert wurden (im Rahmen der Indexendoskopie). Zudem wurden HGD/EAC bewertet, die innerhalb von 0 und 29 Tagen diagnostiziert wurden (= Index-EAC), und HGD/EAC, die > 365 Tage nach der BE-Diagnose diagnostiziert wurden (= inzidente HGD/EAC). Die Patient*innen wurden bis zum HGD/EAC, Tod oder Ende des Studienzeitraums nachbeobachtet. Die Inzidenzraten (IR) pro 100.000 Personenjahre mit einem Konfidenzintervall (CI) von 95% wurden mithilfe der Poisson-Regression berechnet. Von den 293 mit EAC diagnostizierten Patient*innen wurden 69 (23,5%) als PEEC, 43 (14,7%) als Index-EAC und 181 (61,8%) als inzidentes EAC kategorisiert. Die IR pro 100.000 Personenjahre für PEEC und inzidentes EAC betrugen 392 (95% CI: 309–496) bzw. 208 (95% CI: 180–241). Von den 279 mit HGD/EAC diagnostizierten Patient*innen (nur Schweden) wurden 17,2% als PEEN, 14,6% als Index-HGD/EAC und 68,1% als inzidentes HGD/EAC eingestuft. Die IR pro 100.000 Personenjahre für PEEN und HGD/EAC-Vorfälle betrugen 421 (95% CI: 317–558) bzw. 285 (95% CI: 247–328). Sensitivitätsanalysen, bei denen das Zeitintervall für das Auftreten von PEEC/PEEN variiert wurde, zeigten ähnliche Ergebnisse. Eine Zeittrendanalyse für IR zeigte steigende Inzidenzraten von PEEC/PEEN.

Fast ein Viertel aller Ösophagus-Adenokarzinome werden innerhalb eines Jahres nach einer angeblich negativen oberen Endoskopie bei Patient*innen mit neu diagnostiziertem Barrett-Ösophagus (BE) entdeckt. Dies unterstreicht die Rolle eines stringenten Screenings innerhalb eines Jahres nach Erstdiagnose eines BE.

S. Wani, M.D., Division of Gastroenterology and Hepatology, University of Colorado Anschutz Medical Center, Aurora, CO, USA, E-Mail: sachin.wani@cuanschutz.edu

DOI: S. Wani, M.D., Division of Gastroenterology and Hepatology, University of Colorado Anschutz Medical Center, Aurora, CO, USA, E-Mail: sachin.wani@cuanschutz.edu

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