Ösophagus bis Dünndarm

BMJ. 2024;385:e076484

Impact of large-scale, multicomponent intervention to reduce proton-pump inhibitor overuse in integrated healthcare system: Difference-in-difference study

Kurlander JE, Laine L, Kim HM, Roberts CB, Saffar D, Myers A, Holleman R, Gao Y, Shank M, Nelson R, Forman J, Helfrich CD, Krein SL, Saini SD, Yang YX

Auswirkungen groß angelegter Mehrkomponenteninterventionen zur Reduzierung des übermäßigen Einsatzes von Protonenpumpeninhibitoren im integrierten Gesundheitssystem: Differenz-in-Differenz-Studie

In dieser Differenz-in-Differenz-Studie sollte ermittelt werden, wie sich eine groß angelegte, mehrkomponentige, Apotheken-basierte Intervention zur Reduzierung des übermäßigen Gebrauchs von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) auf die Verschreibungsmuster, die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung und die klinischen Ergebnisse auswirkte. Es wurde das US Veterans Affairs Healthcare System als Studienpopulation verwendet, in dem ein regionales Netzwerk als Interventionsgruppe für Überbeanspruchung und die anderen 17 als Kontrollen dienten. Studienteilnehmer*innen waren alle Personen, die von 2009 bis 2019 eine medizinische Grundversorgung erhielten. Die Interventionen bestanden in Beschränkungen bei der Wiederverschreibung von PPI für Patient*innen ohne dokumentierte Indikation für eine Langzeitanwendung, der Annullierung von PPI-Rezepten, die nicht zeitnah eingelöst wurden, einer Erleichterung der elektronischen Verschreibung von H2-Rezeptorantagonisten (H2RA) und der Schulung von Patient*innen und Ärzt*innen. Das primäre Ergebnis war der Prozentsatz von Patient*innen, die alle 6 Monate ein PPI-Rezept eingelöst haben. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten der Prozentsatz der Tage, an denen eine PPI-Gastroprotektion bei Patient*innen mit hohem Risiko für Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt verordnet wurde, der Prozentsatz der Patient*innen, die ein Rezept für einen PPI oder einen H2RA einlösten, Krankenhauseinweisungen wegen säurebedingter Magen-Darm-Erkrankung bei älteren Erwachsenen, für die eine PPI-Gastroprotektion geeignet war, und Hausarztbesuche, bei denen die Diagnose einer Erkrankung des oberen Gastrointestinaltrakts gestellt wurde, die Anzahl von Gastroskopien sowie PPI-assoziierte klinische Zustände. Die Anzahl der pro Intervall analysierten Patient*innen lag zwischen 192.607 und 250.349 zu den Interventionszeitpunkten und zwischen 3.775.953 und 4.360.868 zu den Kontrollzeitpunkten, wobei 26% der Patient*innen vor der Intervention PPI erhielten. Die Intervention war verbunden mit einer absoluten Reduktion von 7,3% (95% Konfidenzintervall [CI]: -7,6% bis -7,0%) für Patient*innen, die PPI-Rezepte einlösten, einer absoluten Reduktion von 11,3% (95% CI: -12,0% bis -10,5%) bei der PPI-Nutzung für Patient*innen, die eine Indikation für eine Gastroprotektion haben, und einer absoluten Reduktion von 5,72% (-6,08% bis –5,36%) für Patient*innen, die ein Rezept für einen PPI oder einen H2RA eingelöst haben. Bei älteren Patient*innen, bei denen eine Gastroprotektion angebracht war, wurde kein Anstieg der Besuche in der Primärversorgung wegen einer Diagnose in Bezug auf den oberen Gastrointestinaltrakt, Endoskopien des oberen Gastrointestinaltrakts oder Krankenhauseinweisungen wegen säurebedingten Magen-Darm-Erkrankungen festgestellt. Bei den PPI-assoziierten klinischen Zuständen wurden keine klinisch signifikanten Veränderungen beobachtet.

Die Mehrkomponentenintervention war mit einem geringeren Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren insgesamt, aber auch bei Patient*innen, die die Indikation für eine Gastroprotektion hatten, verbunden, wobei es nur minimale Hinweise für klinische Vorteile oder Schäden gab.

J.E. Kurlander, VA Ann Arbor Center for Clinical Management Research, Ann Arbor, MI, USA, E-Mail: jkurland@umich.edu

DOI: 10.1136/bmj-2023-076484

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