Leber und Gallenwege
Dig Liver Dis. 2023;55(3):381–6
Treatment of refractory hepatic encephalopathy induced by spontaneous portosystemic shunt: Selective splenic vein embolization versus shunt embolization
Behandlung der durch einen spontanen portosystemischen Shunt induzierten refraktären hepatischen Enzephalopathie: selektive Milzvenenembolisation versus Shuntembolisation
Ein spontaner portosystemischer Shunt (SPSS) kann bei Patient*innen mit Zirrhose eine refraktäre hepatische Enzephalopathie (HE) verursachen. Die Embolisation des Shunts (ES) kann die HE auflösen, während die selektive Embolisation der Milzvene (selective embolization of the splenic vein, SESV) die mit splenorenalen Shunts zusammenhängende HE behandeln kann. Ziel dieser Studie war es, die klinischen Ergebnisse von ES und SESV zu vergleichen, wenn sie zur Behandlung von SPSS-induzierter refraktärer HE bei Zirrhosepatient*innen angewendet werden. Patient*innen mit refraktärer HE, die mit ES oder SESV behandelt wurden, wurden retrospektiv identifiziert. Die klinischen Verläufe wurden verglichen und analysiert. Die 6-Monats-Mortalität nach einem ES-Eingriff war signifikant höher als nach einem SESV-Eingriff. Während des 6-monatigen Follow-ups waren sowohl die Leukozyten- als auch die Thrombozytenzahlen nach dem ES-Verfahren signifikant niedriger als nach dem SESV-Verfahren. Es gab einen signifikanten Anstieg der Aspartataminotransferase-Spiegel nach ES. Es wurde jedoch festgestellt, dass die Albuminspiegel sowie der Child-Pugh-Score und -Grad 6 Monate nach der Durchführung einer SESV (im Vergleich zum Ausgangswert) signifikant verbessert waren.
Die 6-Monats-Mortalität war nach selektiver Embolisation der Milzvene (im Vergleich zur Embolisation des Shunts) bei der Behandlung einer durch einen spontanen portosystemischen Shunt induzierten refraktären hepatischen Enzephalopathie besser. Eine prospektive multizentrische Studie zur Validierung ist gerechtfertigt.