Dickdarm bis Rektum

Gut. 2024;73(4):622–8

Blood-based colorectal cancer screening in an integrated health system: A randomised trial of patient adherence

Coronado GD, Jenkins CL, Shuster E, Johnson C, Amy D, Cook J, Sahnow S, Zepp JM, Mummadi R

Blutbasierte Darmkrebs-Früherkennung in einem integrierten Gesundheitssystem: eine randomisierte Studie zur Patientencompliance

Im Rahmen dieser Studie sollte die Frage untersucht werden, ob Personen, die keinen fäkalen immunchemischen Test (FIT) zur Darmkrebsvorsorge absolviert hatten, einen blutbasierten Test durchführen würden, wenn man ihnen diesen bei einem Arztbesuch anbieten würde. Blutbasierte Screening-Tests für Darmkrebs könnten die Gesamtzahl der Menschen, die auf Darmkrebs untersucht werden, erhöhen, indem sie eine weitere Testalternative bieten. Im Rahmen einer randomisierten Studie wurden Patient*innen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren in einem großen integrierten Gesundheitssystem eingeschlossen, denen in den vorangegangenen 3–9 Monaten ein FIT angeboten worden war, die diesen jedoch nicht in Anspruch genommen hatten und die für eine klinische Untersuchung vorgesehen waren. Die Personen wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten das Angebot eines kommerziell erhältlichen Darmkrebs-Bluttests oder eine Routineversorgung. Endpunkt war der Anteil an Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen nach 3 Monaten in den beiden Gruppen. Es konnten 2026 Patient*innen randomisiert werden, von denen nach Ausschluss einiger Patient*innen nach der Randomisierung noch 2004 für eine Auswertung zur Verfügung standen (1003 mit Routineversorgung und 1001 mit Angebot eines Bluttests; Durchschnittsalter 60 Jahre, 62% weiblich, 80% nicht-hispanische Weiße). Von den 1001 Personen, die der Bluttestgruppe zugewiesen wurden, wurden 924 tatsächlich rekrutiert; 548 (59,3%) wurden telefonisch erreicht und 280 (51,1%) vereinbarten einen Termin mit dem Forschungsteam. Letztendlich erhielten 204 Personen einen Bluttest, der bei 22 (10.8%) ein pathologisches Ergebnis zeigte und eine Koloskopie nach sich zog. Insgesamt war der Anteil von Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen (Koloskopie, FIT oder Bluttest) im Vergleich zur Routineversorgung in der Gruppe, der ein Bluttest angeboten worden war um 17,5 Prozentpunkte höher (30,5% vs. 13,0%; Odds-Ratio = 2,94, 95% Konfidenzintervall: 2,34–3,70; p < 0,001).

Bei Erwachsenen, die zuvor ein Darmkrebs-Screening abgelehnt hatten, steigerte in dieser randomisierten Studie das Angebot eines blutbasierten Screening-Tests die Teilnahme an irgendeiner Darmkrebsvorsorge um 17,5 Prozentpunkte gegenüber einer Routineversorgung. Weitere Arbeiten sind erforderlich, um die Auswirkungen einer besseren Vorsorgeadhärenz auf die Detektionsrate fortgeschrittener Adenome im Vergleich zu anderen verfügbaren Tests zu charakterisieren.

G.D. Coronado, Kaiser Permanente Center for Health Research, Portland, OR, USA, E-Mail: gloria.d.coronado@kpchr.org

DOI: 10.1136/gutjnl-2023-330980

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