Leber und Gallenwege

J Hepatol. 2023;78(5):1017–27

Boosting compromised SARS-CoV-2-specific immunity with mRNA vaccination in liver transplant recipients

Luxenburger H, Reeg DB, Lang-Meli J, Reinscheid M, Eisner M, Bettinger D, Oberhardt V, Salimi Alizei E, Wild K, Graeser A, Karl V, Sagar, Emmerich F, Klein F, Panning M, Huzly D, Bengsch B, Boettler T, Elling R, Thimme R, Hofmann M, Neumann-Haefelin C

Boosterung der eingeschränkten SARS-CoV-2-spezifischen Immunität durch mRNA-Impfung bei Lebertransplantierten

Lebertransplantierte zeigen ein verringertes Ansprechen auf eine COVID-19-mRNA-Impfung. Allerdings fehlt ein detailliertes Verständnis des Zusammenspiels zwischen humoraler und zellulärer Immunität, insbesondere nach einer 3. (und 4.) Impfdosis. In dieser Studie wurden die humoralen sowie CD4+ und CD8+ T-Zell-Antworten zwischen Lebertransplantierten (n = 24) und gesunden Kontrollpersonen (n = 19) nach 3 (Lebertransplantierte: n = 9–16; gesunde Kontrollpersonen: n = 9–14 je Experiment) bis 4 Impfdosen (Lebertransplantierte: n = 4; gesunde Kontrollpersonen: n = 4) verglichen, einschließlich einer eingehenden phänotypischen und funktionellen Charakterisierung der T-Zellen. Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen erforderte die Entwicklung hoher Antikörpertiter bei den meisten Lebertransplantierten eine 3. Impfdosis, während Spike-spezifische CD8+ T-Zellen mit robuster Gedächtniskapazität nach der 2. Impfdosis ein Plateau erreichten, wenn auch mit einer geringeren Frequenz und einem geringeren Epitop-Repertoire im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen. Diese insgesamt abgeschwächte Impfreaktion war mit einer verringerten Frequenz von Spike-reaktiven follikulären T-Helferzellen bei Lebertransplantierten assoziiert.

Drei Dosen eines COVID-19-mRNA-Impfstoffs lösen bei den meisten Lebertransplantierten eine insgesamt robuste humorale und zelluläre Gedächtnisreaktion aus. Entscheidungen über zusätzliche Auffrischimpfungen können daher auf dem individuellen Impfansprechen sowie der Entwicklung neuer besorgniserregender Varianten basieren.

Prof. Dr. R. Thimme oder Dr. M. Hofmann oder Prof. Dr. C. Neumann-Haefelin, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg,
E-Mail: robert.thimme@uniklinik-freiburg.de oder E-Mail: maike.hofmann@uniklinik-freiburg.de oder E-Mail: christoph.neumann-haefelin@uniklinik-freiburg.de

DOI: 10.1016/j.jhep.2023.02.007

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