Dickdarm bis Rektum

J Crohns Colitis. 2023;17(9):1395–409

Inflammatory bowel disease and risk of colorectal polyps: A nationwide population-based cohort study from Sweden

Axelrad JE, Olén O, Söderling J, Roelstraete B, Khalili H, Song M, Faye A, Eberhardson M, Halfvarson J, Ludvigsson JF

Chronisch entzündliche Darmerkrankung und das Risiko für kolorektale Polypen: eine nationale schwedische populationsbasierte Kohortenstudie

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) werden mit einem erhöhten Risiko für kolorektale Neoplasien in Verbindung gebracht. Allerdings ist unklar, welche Arten von Polypen bei CED auftreten und wie hoch für diese das Neoplasierisiko ist. Die Autor*innen identifizierten in einer schwedischen Population 41.880 Personen mit CED (Morbus Crohn [MC], n = 12.850; Colitis ulcerosa [CU], n = 29.030) und verglichen diese mit 41.880 Referenzpersonen. Mittels Cox-Regressionsanalysen ermittelten die Autor*innen angepasste Hazard-Ratios (aHRs) für neoplastische kolorektale Polypen (tubuläre, serratierte/sessile, fortgeschrittene und villöse Polypen), die durch histopathologische Daten definiert waren. Während der Nachbeobachtungszeit kam es bei 1648 CED-Patient*innen (3,9%) und 1143 Referenzpersonen (2,7%) zum Auftreten eines neoplastischen kolorektalen Polypen, was einer Inzidenzrate von 46,1 bzw. 34,2 pro 10.000 Personenjahre entspricht. Dies korrelierte mit einer aHR von 1,23 (95% Konfidenzintervall [CI]: 1,12–1,35), wobei die höchsten HRs für sessil serratierte Polypen (8,50, 95% CI: 1,10–65,90) und traditionell serratierte Adenome (1,72, 95% CI: 1,02–2,91) beobachtet wurden. Die aHRs für kolorektale Polypen waren besonders erhöht bei Patient*innen, bei denen die CED in jungen Jahren diagnostiziert wurde und 10 Jahre nach der Diagnosestellung. Sowohl das absolute als auch das relative Risiko für kolorektale Polypen waren bei CU höher als bei MC (aHRs = 1,31 vs. 1,06), mit einem kumulativen Risikounterschied über 20 Jahre von 4,4% bei CU und 1,5% bei MC. Dies entspricht einem zusätzlichen Polypen bei 23 Patient*innen mit CU und einem von 67 Patient*innen mit MC in den ersten 20 Jahren nach der CED-Diagnose.

In dieser nationalen bevölkerungsbasierten Studie bestand ein erhöhtes Risiko für neoplastische kolorektale Polypen bei Patient*innen mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung (CED). Die koloskopische Überwachung bei CED erscheint wichtig zu sein, insbesondere bei Colitis ulcerosa, und ab 10 Jahren nach CED-Erkrankung.

J.E. Axelrad, M.D., Associate Professor of Medicine, NYU Grossman School of Medicine, Inflammatory Bowel Disease Center at NYU, Langone Health, New York, NY, USA, E-Mail: jordan.axelrad@nyulangone.org

DOI: 10.1093/ecco-jcc/jjad056

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Kein Nutzen einer submukosalen Kochsalzinjektion im Rahmen der Kaltschlingenabtragung kolorektaler Polypen mit einer Größe zwischen 3 und 9 mm: eine multizentrische randomisierte Studie

Am J Gastroenterol. 2023;118(10):1848–54

Gallensäurebinder bei mikroskopischer Kolitis: klinische Endpunkte und Bedeutung einer Gallensäurediagnostik

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(12):3125–31.e2

Weitere Artikel zum Thema