Dickdarm bis Rektum
Gastrointest Endosc. 2022;95(3):535–9.e1
Impact of including epinephrine in the submucosal injectate for colorectal EMR on post-procedural pain: A randomized controlled trial
Der Einfluss von Adrenalin in der Injektionslösung auf postprozedurale Schmerzen bei kolorektaler EMR: eine randomisierte kontrollierte Studie
Die endoskopische Mukosaresektion (EMR) ist die Erstlinientherapie für kolorektale Polypen. Viele Koloskopiker mischen der submukösen Injektionslösung Adrenalin hinzu, was dazu führt, dass bei Patient*innen gehäuft Beschwerden nach dem Eingriff beobachtet werden. Das Ziel dieser randomisierten, kontrollierten, doppelblinden Studie war es festzustellen, ob die Aufnahme von Adrenalin in die submuköse Injektionslösung die postoperativen Schmerzen 30 und 60 Minuten nach EMR erhöht. Der mittlere Polypendurchmesser in beiden Studienarmen betrug > 40 mm. Es gab keine Unterschiede bei den Eingriffszeiten oder injizierten Flüssigkeitsmengen. Der mittlere Schmerz auf einer visuellen Analogskala war in der Adrenalin-Gruppe nach 30 Minuten (47 vs. 14 Minuten, p = 0,022) und nach 60 Minuten (44 vs. 13 Minuten, p = 0,035) höher. Der Aufenthalt im Aufwachraum war in der Adrenalin-Gruppe länger (68 vs. 53 Minuten, p = 0,034).
Adrenalin in der Injektionslösung bei der endoskopischen Mukosaresektion verstärkt postoperative Schmerzen, was eine verlängerte Nachbeobachtungszeit und gegebenenfalls unnötige zusätzliche Diagnostik nach sich ziehen könnte. Der Effekt von Adrenalin auf die Resektionsergebnisse und Nachblutungen wurde in dieser Studie nicht untersucht.