Ösophagus bis Dünndarm

BMJ. 2024;384:e078581

Diagnostic accuracy of magnetically guided capsule endoscopy with a detachable string for detecting oesophagogastric varices in adults with cirrhosis: Prospective multicentre study

Jiang X, Pan J, Xu Q, Song YH, Sun HH, Peng C, Qi XL, Qian YY, Zou WB, Yang Y, Jin SQ, Duan BS, Wu S, Chu Y, Xiao DH, Hu LJ, Cao JZ, Dai JF, Liu X, Xia T, Zhou W, Chen T, Zhou CH, Wu W, Liu SJ, Yang ZY, Wang F, Zhang L, Li CZ, Xu H, Wang JX, Wei B, Lin Y, Deng X, Qu LH, Shen YQ, Wang H, Huang YF, Bao HB, Zhang S, Li L, Shi YH, Wang XY, Zou DW, Wan XJ, Xu MD, Mao H, He CH, Li Z, Zuo XL, He SX, Xie XP, Liu J, Yang CQ, Spada C, Li ZS, Liao Z

Diagnostische Genauigkeit der magnetisch geführten Kapselendoskopie mit abnehmbarem Faden zur Erkennung von gastroösophagealen Varizen bei Erwachsenen mit Leberzirrhose: eine prospektive multizentrische Studie

Ziel der Studie war die Bewertung der diagnostischen Genauigkeit und Sicherheit einer magnetisch geführten Kapselendoskopie mit abnehmbarem Faden (magnetically guided capsule endoscopy with a detachable string, ds-MCE) zur Detektion und Einteilung von gastroösophagealen Varizen bei Erwachsenen mit Leberzirrhose. Hierfür erfolgte eine prospektive multizentrische Studie zur diagnostischen Genauigkeit an 14 medizinischen Zentren in China. Für die Studie wurden zwischen dem 7. Januar 2021 und dem 25. August 2022 607 Erwachsene (> 18 Jahre) mit Zirrhose rekrutiert. Die Teilnehmer*innen erhielten innerhalb von 48 Stunden zunächst eine ds-MCE (Indextest), dann eine Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD, Referenztest). Die Teilnehmer*innen wurden im Verhältnis 2:1 einer Entwicklungskohorte bzw. einer Validierungskohorte zugewiesen. Die primären Endpunkte waren die Sensitivität und die Spezifität der ds-MCE bei der Erkennung von Ösophagusvarizen im Vergleich zur ÖGD. Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Sensitivität und die Spezifität der ds-MCE für die Erkennung von Hochrisiko-Ösophagusvarizen und die diagnostische Genauigkeit der ds-MCE für die Erkennung von Hochrisiko-gastroösophagealen Varizen, Ösophagusvarizen und Magenvarizen. Die ds-MCE- und ÖGD-Untersuchungen wurden bei 582 der 607 Teilnehmer*innen (95,9%) durchgeführt. Unter Verwendung der ÖGD als Referenzstandard hatte die ds-MCE eine Sensitivität von 97,5% (95% Konfidenzintervall [CI]: 95,5–98,7%) und eine Spezifität von 97,8% (95% CI: 94,4–99,1%) für die Erkennung von gastroösophagealen Varizen (beide p < 0,001 im Vergleich zu einem vorab festgelegten Grenzwert von 85%). Bei Verwendung des optimalen Grenzwerts von 18% für den Lumenumfang des Ösophagus, der aus der Entwicklungskohorte (n = 393) abgeleitet wurde, betrugen die Sensitivität und die Spezifität der ds-MCE für die Erkennung von Hochrisiko-Ösophagusvarizen in der Validierungskohorte (n = 189) 95,8% (95% CI: 89,7–98,4%) bzw. 94,7% (95% CI: 88,2–97,7%). Die diagnostische Genauigkeit der ds-MCE zur Erkennung von Hochrisiko-gastroösophagealen Varizen, Ösophagusvarizen und Magenvarizen betrug 96,3% (95% CI: 92,6–98,2%), 96,9% (95% CI: 95,2–98,0%) bzw. 96,7% (95% CI: 95,0–97,9%). Bei der ÖGD traten 2 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse auf, keine jedoch bei der ds-MCE.

Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die magnetisch geführte Kapselendoskopie mit abnehmbarem Faden ein hochpräzises und sicheres Diagnoseinstrument zur Erkennung und Einstufung von Ösophagusvarizen ist und eine vielversprechende Alternative zur Ösophagogastroduodenoskopie für das Screening und die Überwachung von Ösophagusvarizen bei Patient*innen mit Leberzirrhose darstellt.

Z. Liao, Department of Gastroenterology, Changhai Clinical Research Unit, National Clinical Research Centre for Digestive Diseases, National Key Laboratory of Immunity and Inflammation, Changhai Hospital, Naval Medical University, Shanghai, China, E-Mail: liaozhuan@smmu.edu.cn

DOI: 10.1136/bmj-2023-078581

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