Pankreas

Gut. 2024;73(4):629–38

Revisiting the performance of cyst fluid carcinoembryonic antigen as a diagnostic marker for pancreatic mucinous cysts: A comprehensive 20-year institutional review

Kwan MC, Bishop Pitman M, Fernandez-del Castillo C, Zhang ML

Die diagnostische Wertigkeit des karzinoembryonalen Antigens in der Zystenflüssigkeit als diagnostischer Marker für muzinöse Pankreaszysten: Auswertung eines Zentrums über 20 Jahre

Ein erhöhtes karzinoembryonales Antigen (CEA) in der Pankreaszystenflüssigkeit wird als diagnostisches Kriterium für die Klassifizierung von muzinösen Zysten verwendet. In dieser Arbeit wurden die ursprünglichen Daten, bei denen ein CEA-Wert von ≥ 192 ng/ml als Grenze festgelegt wurde, mit zusätzlichen über einen Zeitraum von über 20 Jahren gewonnenen Befunden zusammengefasst und die diagnostische Wertigkeit der CEA-Bestimmung zur Differenzierung von muzinösen und nicht-muzinösen Pankreaszysten neu bewertet. Es wurden 1169 Pankreaszysten zwischen 1999 und 2021 untersucht und die CEA-Konzentrationen bestimmt. In 394 Fällen erfolgte eine histologische Bestätigung als diagnostischer Goldstandard. Zusätzlich wiesen 237 Zysten ohne histologische Bestätigung in molekularen Tests Mutationen für KRAS, GNAS oder RNF43 auf und wurden mit den histologisch bestätigten Zysten für eine separate Analyse zu einer Gesamtkohorte von 631 Zysten zusammengefasst. Die mediane CEA-Konzentration war bei muzinösen Zysten (323,9 ng/ml, n = 314) signifikant höher als bei nicht-muzinösen Zysten (204,6 ng/ml, n = 80; p < 0,001). Eine Auswertung mittels „Receiver-Operating-Characteristic-Curve“ ergab einen optimalen CEA-Grenzwert von 20 ng/ml (Fläche unter der Kurve: 80%), wenngleich die Spezifität geringer als gewünscht war (Sensitivität 89%, Spezifität 64%). Bei dem zuvor festgelegten Schwellenwert von 192 ng/ml lagen die Sensitivität und Spezifität bei 56% bzw. 78%. Um wie ursprünglich gefordert eine Spezifität von 85% zu erreichen, war ein CEA-Schwellenwert von 250 ng/ml erforderlich; die 13 falsch positiven Fälle bei diesem Schwellenwert umfassten 4 gutartige einfache Zysten, 2 squamoide Zysten, 1 seröses Zystadenom, 1 lymphoepitheliale Zyste und 5 eher seltene Entitäten. Alle Ergebnisse blieben in der Gesamtkohorte ähnlich, wenn zusätzlich die Fälle mit KRAS/GNAS/RNF43-Mutationen einbezogen wurden.

Die Konzentration des karzinoembryonalen Antigens (CEA) in der Zystenflüssigkeit ist nach wie vor ein nützlicher Test für die Diagnose muzinöser Pankreaszysten, scheint aber nicht so spezifisch zu sein wie früher angenommen. Anhand der hier berichteten Ergebnisse kann ein höherer CEA-Grenzwert von 250 ng/ml zur Aufrechterhaltung der Spezifität für die Unterscheidung zwischen muzinösen und nicht-muzinösen Zysten in Betracht gezogen werden.

M.L. Zhang, Department of Pathology, Massachusetts General Hospital, Boston, MA, USA, E-Mail: mlzhang@mgh.harvard.edu

DOI: 10.1136/gutjnl-2023-331138

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