Dickdarm bis Rektum

Gastroenterology. 2023;165(4):963–75.e5

Higher intra-abdominal visceral adipose tissue mass is associated with lower rates of clinical and endoscopic remission in patients with inflammatory bowel diseases initiating biologic therapy: Results of the constellation study

Yarur AJ, Bruss A, Moosreiner A, Beniwal-Patel P, Nunez L, Berens B, Colombel JF, Targan SR, Fox C, Melmed GY, Abreu MT, Deepak P

Die intraabdominale Masse des viszeralen Fettgewebes korreliert bei Patient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen mit einem geringeren Ansprechen auf Biologika: Ergebnisse der Constellation-Studie

Im Rahmen dieser Studie sollten bei Patient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) die Zusammenhänge zwischen dem intraabdominalen viszeralen Fettgewebe und dem Ansprechen auf 3 Klassen von Biologika beurteilt sowie der Wirkung auf die Expression inflammatorischer Zytokine, die Pharmakokinetik und die intestinale Mikrobiota untersucht werden. Hierfür wurden Patient*innen mit aktiver CED eingeschlossen, bei denen eine Behandlung mit Infliximab, Vedolizumab oder Ustekinumab begonnen wurde. und deren Ergebnisse mit gesunden Kontrollen verglichen. Die Körperzusammensetzung inklusive des intraabdominalen Fettgewebes wurde mittels GE-iDXA-Scan bestimmt und das Fettgewebe in Prozent der Körpermasse ausgedrückt. Primärer Endpunkt war eine steroidfreie tiefe Remission nach 14–16 Wochen, die durch einen Harvey-Bradshaw-Index < 5 Punkte bei Morbus Crohn und einen partiellen Mayo-Score < 2 Punkten bei Colitis ulcerosa sowie normwertiges C-reaktives Protein (CRP) im Serum und Calprotectin im Stuhl definiert war. Sekundäre Endpunkte nach 30–46 Wochen umfassten eine steroidfreie tiefe Remission sowie endoskopische Remission (definiert durch einen endoskopischen Mayo-Score ≤ 1 Punkt bei Colitis ulcerosa bzw. SES-CD [Simple Endoscopic Score for Crohn’s Disease] ≤ 2 Punkte bei M. Crohn). Es wurden 141 Patient*innen mit CED und 51 gesunde Kontrollen eingeschlossen. Zwischen diesen Gruppen bestanden bei Studienbeginn keine Unterschiede in Bezug auf die Körperzusammensetzung. Patient*innen mit höherem Anteil von intraabdominalem viszeralen Fettgewebe hatten aber eine geringere Wahrscheinlichkeit eine steroidfreie tiefe Remission (p < 0,001) oder endoskopische Remission zu erreichen (p = 0,02) als solche mit geringem Fettgewebe. Patient*innen ohne Therapieansprechen und mit einem hohen Anteil von viszeralem Fettgewebe hatten bei Studieneinschluss zudem signifikant höhere Serumkonzentrationen von Interleukin-6 und Tumor-Nekrose-Faktor α im Vergleich zu Patient*innen mit hohem Fettgewebsanteil und Therapieansprechen oder Patient*innen mit niedrigem Fettgewebsanteil. Die Pharmakokinetik der verwendeten Biologika und die Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota unterschied sich hingegen zwischen den Gruppen nicht.

Vermehrtes intraabdominales viszerales Fettgewebe ist bei Patient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen unabhängig mit einem schlechteren Ansprechen auf eine Biologikatherapie assoziiert. Diese Assoziation könnte teilweise durch eine vermehrte Expression proinflammatorischer Zytokine erklärt werden.

A.J. Yarur, M.D., Associate Professor of Medicine, Division of Gastroenterology and Hepatology, Inflammatory Bowel Disease Institute, Cedars Sinai Medical Center, Los Angeles, CA, USA, E-Mail: andres.yarur@cshs.org

DOI: 10.1053/j.gastro.2023.06.036

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