Leber und Gallenwege

Hepatology. 2024;79(4):813–28

The clinical and financial burden of non-hepatocellular carcinoma focal lesions detected during the surveillance of patients with cirrhosis

Nahon P, Layese R, Ganne-Carrié N, Moins C, N’Kontchou G, Chaffaut C, Ronot M, Audureau E, Durand-Zaleski I, Natella PA; ANRS CO12 CirVir and CIRRAL groups

Die klinische und finanzielle Belastung durch fokale Läsionen, die bei der Überwachung von Patient*innen mit Leberzirrhose festgestellt wurden und nicht einem hepatozellulären Karzinom entsprechen

Die Überwachung bezüglich eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) wird durch die Erkennung hepatischer fokaler Läsionen (HFL) anderer Art erschwert. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeit, Merkmale, Ergebnisse und Kosten von Nicht-HCC-HFL zu beschreiben, die während der Überwachung festgestellt wurden. Dazu wurden retrospektiv die Daten von französischen Patient*innen analysiert, die in 57 französischen Tertiärzentren (ANRS-CirVir- und CIRRAL-Kohorten, HCC-2000-Studie) an nicht standardisierten HCC-Überwachungsprogrammen teilnahmen. Die Gesamtkosten der Überwachung wurden im Hinblick auf die durchschnittlichen Kosten pro Patient*in für die gesamte Population und pro erkannter Läsion analysiert. Insgesamt wurden 3295 Patient*innen 59,8 Monate lang nachbeobachtet, 391 Patient*innen (11,9%) entwickelten ein HCC (5-Jahres-Inzidenz: 12,1%) und 633 (19,2%) entwickelten Nicht-HCC-HFL (5-Jahres-Inzidenz: 21,8%). Die Charakterisierung von Nicht-HCC-HFL erforderte durchschnittlich 0,7 zusätzliche Untersuchungen pro Jahr. Insgesamt 11,8% der Nicht-HCC-HFL wurden bei Verlaufskontrollen nicht bestätigt, und 19,6% der Nicht-HCC-HFL blieben ätiologisch ungeklärt. Bei 65,1% wurde die sichere Diagnose gutartiger Leberläsionen gestellt, bei 3,5% wurden bösartige Tumoren diagnostiziert. Das Überleben von Patient*innen mit gutartigem oder unbestimmtem Nicht-HCC-HFL war ähnlich dem von Patient*innen, die nie ein HFL entwickelten (5-Jahres-Überlebensrate: 92% vs. 88%, p = 0,07). Die durchschnittlichen Kosten für die diagnostische Aufarbeitung betrugen 1087 € für Nicht-HCC-HFL und 1572 € für HCC.

Hepatische fokale Läsionen, die nicht einem hepatozellulären Karzinom entsprechen, werden häufig bei Patient*innen mit Leberzirrhose festgestellt und haben keinen Einfluss auf die Prognose, verursachen jedoch erhebliche Kosten. Diese Belastung muss bei Kostenwirksamkeitsanalysen zukünftiger personalisierter Überwachungsstrategien berücksichtigt werden.

P. Nahon, Service d’Hépatologie, Hôpital Avicenne, Bobigny, Frankreich, E-Mail: pierre.nahon@aphp.fr

DOI: 10.1097/hep.0000000000000615

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