Dickdarm bis Rektum

Endoscopy. 2022;54(4):354–63

The location-based resect-and-discard strategy for diminutive colorectal polyps: A prospective clinical study

Taghiakbari M, Pohl H, Djinbachian R, Barkun A, Marques P, Bouin M, Deslandres E, Panzini B, Bouchard S, Weber A, von Renteln D

Die lokalisationsbasierte Resektions- und Verwerfungsstrategie für winzige kolorektale Polypen: eine prospektive klinische Studie

Die klinische Umsetzung der Resektions- und Verwerfungsstrategie ist schwierig, da die optische Diagnose stark vom Un-tersuchenden abhängig ist. Diese prospektive Studie zielte darauf ab, eine Untersuchenden-unabhängige Resektions- und Verwerfungsstrategie zu evaluieren. Die Studie evaluierte eine Resektions- und Verwerfungsstrategie, die die anatomische Polypenlage nutzt, um Kolonpolypen in nicht-neoplastische oder neoplastische Polypen mit geringem Risiko zu klassifizieren. Alle diminutiven rektosigmoidalen Polypen wurden als hyperplastisch und alle proximal zum Sigma gelegenen Polypen als neoplastisch angesehen. Diese auf A-priori-Annahmen basierenden Uberwachungsintervall-Zuweisungen wurden mit denen verglichen, die auf tatsächlichen pathologischen Ergebnissen und auf optischer Diagnose beruhten. Der primäre Endpunkt war eine Übereinstimmung von ≥ 90% mit der Pathologie bei der Zuordnung des Überwachungsintervalls. 1117 Patient*innen, die sich einer kompletten Koloskopie unterzogen, wurden eingeschlossen und 482 (43,1%) hatten mindestens 1 diminutiven Polypen. Die Übereinstimmung des Überwachungsintervalls zwischen der ortsbasierten Strategie und den pathologischen Befunden unter Verwendung der Leitlinie der US Multi-Society Task Force von 2020 betrug 97,0% (95% Konfidenzintervall [CI]: 0,96–0,98) und übertraf damit den Richtwert von ≥ 90%. Optische Diagnosen mithilfe der NICE- und der Sano-Klassifikation erreichten 89,1% bzw. 90,01% Übereinstimmung (p < 0,001) und waren der ortsbasierten Strategie unterlegen. Die ortsbezogene Resektions- und Verwerfungsstrategie ermöglichte eine Reduzierung der pathologischen Untersuchungen um 69,7% (95% CI: 0,67–0,72) im Vergleich zu 55,3% (95% CI: 0,52–0,58; NICE- und Sano-Klassifikation) und 41,9% (95% CI: 0,39−0,45; WASP-Klassifikation) mit optischer Diagnose.

Zusammengefasst erzielte die ortsbasierte Resektions- und Verwerfungsstrategie eine sehr hohe Übereinstimmung mit der pathologiebasierten Überwachungsintervall-Zuweisung und übertraf die geforderte Benchmark von ≥ 90%. Außerdem übertraf sie die optische Diagnose in der Überwachungsintervall-Übereinstimmung und der Anzahl vermiedener pathologischer Untersu-chungen.

Dr. M. Taghiakbari, Department of Medicine, Division of Gastroenterology, University of Montréal Hospital Center (CHUM) and University of Montréal Hospital Research Center (CRCHUM), Montreal, QC, Kanada,
E-Mail: mahtakbar@gmail.com

DOI: 10.1055/a-1546-9169

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Assoziationen zwischen dem Body-Mass-Index in unterschiedlichen Altersgruppen und dem Risiko für ein frühes Auftreten kolorektaler Karzinome

Gastroenterology. 2022;162(4):1088–97.e3

Künstliche Intelligenz und Koloskopie-Erfahrung: Lehren aus 2 randomisierten Studien

Gut. 2022;71(4):757–65

Weitere Artikel zum Thema