Dickdarm bis Rektum

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(9):2270–7.e1

The surface morphology of large non-pedunculated colonic polyps predicts synchronous large lesions

O’Sullivan T, Tate D, Sidhu M, Gupta S, Elhindi J, Byth K, Cronin O, Whitfield A, Craciun A, Singh R, Brown G, Raftopoulos S, Hourigan L, Moss A, Klein A, Heitman S, Williams S, Lee E, Burgess NG, Bourke MJ

Die Oberflächenmorphologie großer nicht-gestielter Dickdarmpolypen sagt synchrone große Läsionen voraus

Große (≥ 20 mm) nicht-gestielte kolorektale Polypen (large non-pedunculated colorectal polyps, LNPCPs) können in bis zu 18% der Fälle synchrone LNPCPs aufweisen. Inwieweit hierfür ein Zusammenhang besteht, wurde nicht untersucht. Ziel dieser Studie war es, die Beziehung zwischen einzelnen LNPCP-Charakteristika und synchronen LNPCPs im Dickdarm zu untersuchen. Es wurden konsekutiv Patient*innen aufgenommen, die über einen Zeitraum von 130 Monaten bis März 2022 zur Resektion von LNPCPs überwiesen wurden. Serratierte Läsionen und LNPCPs mit gemischter Granularität wurden von der Analyse ausgeschlossen. Patient*innen mit mehreren resezierten LNPCPs wurden identifiziert und der größte Polyp wurde als Referenzläsion gekennzeichnet. Das primäre Ergebnis war die Identifizierung individueller Läsionsmerkmale, die mit dem Vorhandensein synchroner LNPCPs assoziiert sind. 3149 von 3381 Patient*innen (93,1%) hatten einen einzigen LNPCP. Bei 232 (6,9%) wurde eine synchrone Läsion festgestellt. Einzelne Läsionen hatten eine mediane Größe von 35 mm mit einer vorherrschenden Paris 0–IIa-Morphologie (42,9%) und einer Lage im rechten Dickdarm (59,5%). Bei Patient*innen mit ≥ 2 LNPCPs hatte die Referenzläsion eine mediane Größe von 40 mm, eine Paris 0–IIa-Morphologie (47,6%) und eine Lage im rechten Dickdarm (65,9%). In dieser Gruppe waren 35,8% der Referenz-LNPCPs nicht-granulär (NG), verglichen mit 18,7% in der Einzel-LNPCP-Kohorte. NG-LNPCPs zeigten mit größerer Wahrscheinlichkeit eine synchrone Erkrankung, wobei NG-LNPCPs im linken Dickdarm ein höheres Risiko aufwiesen (Odds-Ratio [OR] = 4,78; 95% Konfidenzintervall [CI]: 2,95–7,73) als NG-LNPCPs im rechten Dickdarm (OR = 1,99; 95% CI: 1,39–2,86).

Die Autor*innen fanden heraus, dass 6,9% der großen nicht-gestielten Dickdarmpolypen (LNPCPs) eine synchrone Erkrankung aufweisen, wobei nicht-granuläre LNPCPs hierfür ein mehr als 4-fach erhöhtes Risiko haben. Bei mehr als 5% Intervallkrebsfälle nach der Koloskopie müssen Endoskopiker*innen den LNPCP-Phänotyp einer Person kennen, wenn sie den Dickdarm sowohl beim Indexverfahren als auch bei der Überwachung untersuchen.

Prof. Dr. M.J. Bourke, Department of Gastroenterology and Hepatology, University of Sydney, Westmead Clinical School, Westmead Hospital, Sydney, NSW, Australien, E-Mail: michael@citywestgastro.com.au

DOI: 10.1016/j.cgh.2023.01.034

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