Dickdarm bis Rektum

Gastroenterology. 2022;163(6):1547–54.e5

The rising burden of inflammatory bowel disease in Denmark over 2 decades: A nationwide cohort study

Agrawal M, Christensen HS, Bøgsted M, Colombel JF, Jess T, Allin KH

Die steigende Belastung durch chronisch entzündliche Darmerkrankungen in Dänemark über 2 Jahrzehnte: eine landesweite Kohortenstudie

Verschiebungen in den epidemiologischen Stadien der chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) haben Auswirkungen auf das Verständnis der CED-Ätiologie und das Management der klinischen Versorgung. In dieser Studie erfolgte die Analyse der demografischen Daten CED-bezogener ambulanter und stationärer Kontakte aus dem dänischen Register zwischen 1995 und 2016. Eine CED-Diagnose wurde definiert als mindestens 2 Eintragungen im Zusammenhang mit Morbus Crohn (MC) oder Colitis ulcerosa (CU) innerhalb eines 2-Jahres-Zeitraums. Die Gesamt- und Jahresinzidenzraten und die Prävalenz von MC und CU wurden standardisiert nach Alter und Geschlecht geschätzt. Insgesamt erfüllten 47.830 Personen die Kriterien für eine CED-Diagnose, von denen 33% von MC und 67% von CU betroffen waren. Zwischen 1995 und 2016 stieg die Inzidenzrate pro 100.000 Personenjahre von 9,1 (95% Konfidenzintervall [CI]: 8,3–10,0) auf 17,8 (95% CI: 16,8–19,0) für MC und von 21,0 (95% CI: 19,8–22,3) auf 28,4 (95% CI: 27,0–29,8) für CU. Der stärkste Anstieg der Inzidenzraten für MC und CU war bei Kindern bzw. jungen Erwachsenen zu verzeichnen. Die Prävalenz von CED verdoppelte sich von 1995 bis 2016; der stärkste Anstieg (um das 2,5-Fache) war bei der Prävalenz von CU bei Personen im Alter von über 40 Jahren zu verzeichnen. In diesem Zeitraum stieg das mediane Alter der CED-Population um 6 bis 7 Jahre.

Zusammenfassend haben in Dänemark Inzidenz und Prävalenz der chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) in den letzten 2 Jahrzehnten zugenommen. Dabei verschiebt sich die CED-Population in Richtung eines höheren Alters. Diese Ergebnisse beeinflussen das Verständnis von Umweltveränderungen und verdeutlichen, dass sich die Gesundheitssysteme auf eine alternde CED-Bevölkerung vorbereiten müssen.

M. Agrawal, M.D., Assistant Professor of Medicine, The Henry D. Janowitz Division of Gastroenterology, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York, NY, USA,
E-Mail: manasi.agrawal@mountsinai.org

DOI: 10.1053/j.gastro.2022.07.062

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