Dickdarm bis Rektum

N Engl J Med. 2024;390(11):973–83

A cell-free DNA blood-based test for colorectal cancer screening

Chung DC, Gray DM II, Singh H, Issaka RB, Raymond VM, Eagle C, Hu S, Chudova DI, Talasaz A, Greenson JK, Sinicrope FA, Gupta S, Grady WM

Ein blutbasierter zellfreier DNA-Test zur Darmkrebsvorsorge

Darmkrebs ist die am dritthäufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Erwachsenen in den Vereinigten Staaten. Eine frühzeitige Erkennung könnte mehr als 90% der durch Darmkrebs verursachten Todesfälle verhindern. Dennoch nimmt mehr als ein Drittel der Bevölkerung, für die eine Vorsorgeuntersuchung infrage käme, trotz zahlreicher verfügbarer Tests nicht an der Darmkrebsfrüherkennung teil. Ein blutbasierter Test hat das Potenzial, die Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung zu verbessern, Darmkrebs früher zu erkennen und die Darmkrebs-assoziierte Mortalität zu senken. In dieser Arbeit wurde die diagnostische Wertigkeit eines blutbasierten Tests auf zellfreie DNA (cell-free DNA, cfDNA) in einer Bevölkerungsgruppe untersucht, bei der eine Indikation zur Darmkrebsvorsorge bestand. Die coprimären Endpunkte waren die Sensitivität für das Vorliegen eines kolorektalen Karzinoms und die Spezifität für das Vorliegen fortgeschrittener Neoplasien (kolorektales Karzinom oder fortgeschrittene präkanzeröse Läsionen) im Vergleich zur Vorsorgekoloskopie. Sekundärer Endpunkt war die Sensitivität für die Detektion fortgeschrittener präkanzeröser Läsionen. Die klinische Validierungskohorte umfasste 10.258 Personen, von denen 7861 die Einschlusskriterien erfüllten und auswertbar waren. Insgesamt 83,1% der Teilnehmenden mit Nachweis von Darmkrebs in der Vorsorgekoloskopie hatten einen positiven cfDNA-Test und 16,9% hatten einen negativen Test, was einer Sensitivität des cfDNA-Tests für die Detektion von Darmkrebs von 83,1% entsprach (95% Konfidenzintervall [CI]: 72,2–90,3). Die Sensitivität für den Nachweis von Darmkrebs im Stadium I, II oder III betrug 87,5% (95% CI: 75,3–94,1) und die Sensitivität für fortgeschrittene Präkanzerosen lag bei 13,2% (95% CI: 11,3–15,3). Insgesamt 89,6% der Teilnehmenden ohne endoskopischen Nachweis fortgeschrittener kolorektaler Neoplasien (i.e. kolorektales Karzinom oder fortgeschrittene Präkanzerosen) hatten einen negativen blutbasierten cfDNA-Test, während 10,4% einen positiven blutbasierten cfDNA-Test hatten, was einer Spezifität für fortgeschrittene Neoplasien von 89,6% (95% CI: 88,8–90,3) entsprach. Die Spezifität für eine Koloskopie ohne Nachweis eines kolorektalen Karzinoms oder fortgeschrittener oder nicht fortgeschrittener präkanzeröse Läsionen betrug 89,9% (95% CI: 89,0–90,7).

In einer durchschnittlichen Risikopopulation für die Darmkrebsvorsorge hatte ein blutbasierter zellfreier DNA-Test eine Sensitivität von 83% für die Detektion von Darmkrebs und eine Spezifität von 90% beim Nachweis fortgeschrittener Neoplasien sowie eine Sensitivität von 13% für den Nachweis fortgeschrittener präkanzeröser Läsionen.

W.M. Grady, Fred Hutchinson Cancer Center, Seattle, WA, USA, E-Mail: wgrady@fredhutch.org

DOI: 10.1056/nejmoa2304714

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