Leber und Gallenwege

Clin Gastroenterol Hepatol. 2024;22(5):1037–47.e9

Screening for fibrosis promotes lifestyle changes: A prospective cohort study in 4796 individuals

Kjaergaard M, Prier Lindvig K, Holtz Thorhauge K, Johansen S, Kragh Hansen J, Andersen P, Dalby Hansen C, Lindholm Schnefeld H, Tholstrup Bech K, Torp N, Israelsen M, Detlefsen S, Graupera I, Gines P, Krag A, Thiele M

Ein Screening auf Fibrose fördert Änderungen des Lebensstils: eine prospektive Kohortenstudie an 4796 Personen

Es wird angenommen, dass die Früherkennung von Leberfibrose Änderungen des Lebensstils fördert. Diese Studie bewertete selbstberichtete Veränderungen in Bezug auf Alkoholkonsum, Ernährung, Bewegung und Gewicht nach der Teilnahme an einer Screening-Studie zur Leberfibrose. Es erfolgte eine prospektive Screening-Studie mit Personen, bei denen das Risiko einer alkoholbedingten Lebererkrankung (ALD) oder einer metabolische Dysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) bestand. Alle Teilnehmer*innen erhielten Ratschläge zum Lebensstil und bewerteten Änderungen des Lebensstils anhand von Fragebögen nach 1 Woche und nach 6 Monaten, wobei eine Untergruppe nach 2 Jahren erneut untersucht wurde. Insgesamt wurden 1850 ALD-Risikopatient*innen und 2946 MASLD-Risikopatient*innen eingeschlossen, von denen 383 (8%) ein positives Screening aufwiesen (transiente Elastografie ≥ 8 kPa). Insgesamt antworteten 84% auf den 6-Monats-Fragebogen. Bei ALD-Teilnehmer*innen sank der übermäßige Alkoholkonsum nach 6 Monaten von 46% auf 32%. Nur 15% gaben einen erhöhten Alkoholkonsum an, ohne Unterschied zwischen positiv und negativ getesteten Personen (p = 0,698). Bei Hochrisikotrinker*innen sagte ein positiver Screening-Test Abstinenz oder einen verringerten Alkoholkonsum nach 6 Monaten voraus (Odds-Ratio [OR] = 2,45; 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,32–4,57; p = 0,005). Nach 2 Jahren sank der übermäßige Alkoholkonsum in einer Untergruppe von 752 Personen von 52% auf 41%, und ein positiver Screening-Test sagte eine Abstinenz oder einen verringerten Alkoholkonsum nach 2 Jahren voraus (OR = 1,84; 95% CI: 1,09–3,11, p = 0.023). MASLD-Teilnehmer*innen zeigten ähnliche Verbesserungen: 35% verbesserten ihre Ernährung, 22% trieben mehr Sport und 13% berichteten nach 6 Monaten einen Gewichtsverlust von ≥ 5%.

Ein Screening auf Leberfibrose bei Patient*innen mit Risiko für eine alkoholbedingte Lebererkrankung (ALD) oder eine metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) ist mit nachhaltigen Verbesserungen in Bezug auf Alkoholkonsum, Ernährung, Gewicht und Bewegung assoziiert. Die Veränderungen sind bei Teilnehmer*innen mit positivem Screening-Ergebnis (Nachweis einer Fibrose) am deutlichsten, jedoch nicht auf diese Gruppe beschränkt.

A. Krag, FLASH Liver Research Centre, Odense University Hospital, Odense, Dänemark, E-Mail: aleksander.krag@rsyd.dk

DOI: 10.1016/j.cgh.2023.12.018

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