Leber und Gallenwege

N Engl J Med. 2022;387(7):620–30

A case series of children with acute hepatitis and human adenovirus infection

Gutierrez Sanchez LH, Shiau H, Baker JM, Saaybi S, Buchfellner M, Britt W, Sanchez V, Potter JL, Ingram LA, Kelly D, Lu X, Ayers-Millsap S, Willeford WG, Rassaei N, Bhatnagar J, Bullock H, Reagan-Steiner S, Martin A, Rogers ME, Banc-Husu AM, Harpavat S, Leung DH, Moulton EA, Lamson DM, St George K, Hall AJ, Parashar U, MacNeil A, Tate JE, Kirking HL

Eine Fallserie von Kindern mit akuter Hepatitis und humaner Adenovirusinfektion

Humane Adenoviren verursachen bei gesunden Kindern typischerweise selbstlimitierende Atemwegs-, Magen-Darm- und Bindehautinfektionen. Ende 2021 und Anfang 2022 wurden mehrere zuvor gesunde Kinder mit akuter Hepatitis, und humaner Adenovirus-Virämie identifiziert. In dieser Studie wurden alle Kinder (< 18 Jahre) mit Hepatitis, basierend auf den ICD-10-Codes (International Classification of Diseases, 10. Überarbeitung), identifiziert, die zwischen dem 1. Oktober 2021 und dem 28. Februar 2022 in das Children’s of Alabama-Hospital eingeliefert worden waren. Diejenigen mit akuter Hepatitis, die mittels quantitativer Vollblut-Polymerasekettenreaktion (PCR) auch positiv auf humanes Adenovirus getestet wurden, wurden in die Fallserie aufgenommen. Demografische, klinische, Labor- und Behandlungsdaten wurden aus den Krankenakten entnommen. Restblutproben wurden zur diagnostischen Bestätigung und Typisierung des humanen Adenovirus eingesandt. Insgesamt 15 Kinder mit akuter Hepatitis wurden identifiziert: 6 (40%) hatten eine Hepatitis mit identifizierter Ursache und 9 (60%) hatten eine Hepatitis ohne bekannte Ursache. Acht der Patient*innen (89%) mit Hepatitis unbekannter Ursache wurden positiv auf humanes Adenovirus getestet. Diese 8 Patient*innen plus 1 zusätzlicher Patient, der zur Nachsorge an diese Einrichtung überwiesen worden war, wurden in diese Fallserie aufgenommen (medianes Alter 2 Jahre und 11 Monate; Altersspanne 1 Jahr und 1 Monat bis 6 Jahre und 5 Monate). Leberbiopsien zeigten bei 6 Kindern eine leichte bis mittelschwere aktive Hepatitis, einige mit und einige ohne Cholestase, zeigten jedoch keinen Hinweis auf humanes Adenovirus in der immunhistochemischen Untersuchung oder der Elektronenmikroskopie. PCR-Tests von Lebergewebe auf humanes Adenovirus waren bei 3 Kindern (50%) positiv. Die Sequenzierung von Proben von 5 Kindern zeigte 3 unterschiedliche humane Adenovirus-Typ-41-Hexon-Varianten. Zwei Kinder wurden einer Lebertransplantation unterzogen; alle anderen erholten sich mit supportiver Behandlung.

Bei der Mehrheit der Kinder mit akuter Hepatitis unbekannter Ursache, die vom 1. Oktober 2021 bis zum 28. Februar 2022 in das Children’s of Alabama-Hospital eingeliefert worden waren, war eine humane Adenovirus-Virämie vorhanden, aber ob das humane Adenovirus ursächlich war, bleibt unklar. Die Sequenzierungsergebnisse legen nahe, dass, wenn das humane Adenovirus ursächlich war, dies kein Ausbruch war, der von einem einzelnen Stamm verursacht wurde.

L.H. Gutierrez Sanchez, M.D., Division of Pediatric Gastroenterology, Hepatology, and Nutrition, University of Alabama at Birmingham, Birmingham, AL, USA,
E-Mail: lhgutierrez@uabmc.edu

DOI: 10.1056/nejmoa2206294

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