Dickdarm bis Rektum

J Crohns Colitis. 2023;17(10):1569–78

A Mediterranean Diet Pattern improves intestinal inflammation concomitant with reshaping of the bacteriome in ulcerative colitis: A randomized controlled trial

Haskey N, Estaki M, Ye J, Shim RK, Singh S, Dieleman LA, Jacobson K, Gibson DL

Eine mediterrane Diät verbessert die intestinale Entzündung und führt zu einer Anpassung des Bakterioms bei Colitis ulcerosa: eine randomisierte kontrollierte Studie

Ernährungsgewohnheiten haben bei der Behandlung der Colitis ulcerosa möglicherweise eine wichtige Bedeutung, da sie Einfluss auf die Symbiose zwischen dem Darmmikrobiom und dem Wirt nehmen und so die Entzündung beeinflussen können. Im Rahmen dieser Studie sollte untersucht werden, ob eine mediterrane Diät im Vergleich zu einer herkömmlichen kanadischen Ernährung die Krankheitsaktivität, Entzündung und das Darmmikrobiom bei Patient*innen mit Colitis ulcerosa in Remission beeinflusst. Hierfür wurde eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie an erwachsenen Patient*innen mit Colitis ulcerosa in Remission zwischen 2017 und 2021 durchgeführt (65% weiblich; medianes Alter 47 Jahre). Die Teilnehmer*innen wurden randomisiert und erhielten für 12 Wochen eine mediterrane Diät (n = 15) oder kanadische Ernährung (n = 13). Die Krankheitsaktivität und die Konzentration des fäkalen Calprotectins (FC) wurden zu Studienbeginn und nach 12 Wochen bestimmt. Zudem wurden Stuhlproben mittels 16S-rRNA-Genamplikonsequenzierung analysiert. Die Ernährung wurde von der Gruppe mit mediterraner Diät gut vertragen. Zu Woche 12 wiesen 75% der Teilnehmer*innen (9/12) mit kanadischer Ernährung ein FC von > 100 μg/g auf, während dies nur bei 20% der Teilnehmer*innen (3/15) mit mediterraner Diät der Fall war. Die Gruppe mit mediterraner Diät wies im Vergleich zur kanadischen Ernährung höhere Konzentrationen an kurzkettigen Fettsäuren im Stuhl (SCFAs; p = 0,01], besonders an Essigsäure (p = 0,03) und Buttersäure (p = 0,03), auf. Darüber hinaus induzierte die mediterrane Diät Veränderungen der mikrobiellen Spezies, die mit einer protektiven Funktion bei Colitis ulcerosa (u. a. Alistipes finegoldii und Flavonifractor plautii) sowie der Produktion von SCFAs assoziiert sind (Ruminococcus bromii).

Eine mediterrane Diät induzierte in dieser Pilotstudie an 28 Patient*innen mit Colitis ulcerosa in Remission Veränderungen des Darmmikrobioms, die mit der Aufrechterhaltung einer klinischen Remission und verringerten Konzentrationen des fäkalen Calprotectins verbunden waren. Die Ergebnisse belegen, dass eine mediterrane Diät als nachhaltige Methode zur Remissionserhaltung bei Patient*innen mit Colitis ulcerosa empfohlen werden könnte.

Prof. Dr. D.L. Gibson, Department of Biology, Irving K. Barber Faculty of Science, University of British Columbia-Okanagan, Kelowna, BC, Kanada, E-Mail: deanna.gibson@ubc.ca

DOI: 10.1093/ecco-jcc/jjad073

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